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Deutsche Firmen drosseln Investitionen in Russland

Archivmeldung vom 29.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Das Weiße Haus in Moskau, heute das Hauptgebäude der Russischen Regierung. Bild: Jürg Vollmer / Maiakinfo - wikipedia.org
Das Weiße Haus in Moskau, heute das Hauptgebäude der Russischen Regierung. Bild: Jürg Vollmer / Maiakinfo - wikipedia.org

Die Krim-Krise schlägt inzwischen auf das deutsche Russland-Geschäft durch: "Viele deutsche Firmen, die noch im vergangenen Jahr in Russland investieren oder eigene Produktionsstätten errichten wollten, haben diese Pläne jetzt aufgegeben oder zurückgestellt", sagte Bernd Hones von Moskauer Büro der German Trade and Investment, der bundeseigenen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Vorsicht im Russland-Geschäft sei "das Gebot der Stunde". Deutsche Unternehmer in Russland hätten heute den Eindruck, dass russische Industriekonzerne es "für politisch angebracht halten, nicht mit deutschen Firmen Geschäfte zu machen", sagte Hones weiter. Der deutsche Russland-Handel war im vergangenen Jahr erstmals seit vielen Jahren geschrumpft. Er ging um fünf Prozent zurück. Im gleichen Jahr hat Italien seinen Handel mit Russland um knapp 18 Prozent gesteigert. Das liegt nach Ansicht von Analysten auch daran, dass sich die italienische Politik mit Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in Russland sehr zurückgehalten hat. So bekam ein italienischer Konzern nach Informationen der Zeitung den Zuschlag für den Bau von Ammoniakwerken in der Nähe von St. Petersburg mit einem Investitionsvolumen von 900 Millionen Dollar, während der deutsche Mitbewerber leer ausging.

Die Aussichten für den deutschen Russland-Handel gelten auch in diesem Jahr als schlecht. Der Vorsitzende des deutschen Ost-Ausschusses, Eckard Cordes, warnte davor, wenn Europa sich von Russland abwende, werde sich das Land nach China orientieren. "Russland würde sich, wenn Europa seine Energieimporte einschränkt, neue Absatzmärkte in China suchen", sagte Cordes der Zeitung. Daran könne Europa kein Interesse haben. China werde ohnehin "der Gewinner der gegenwärtigen Krise zwischen EU und Russland sein", sagte Cordes.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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