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Der amerikanische Geldexperte Martin Feldstein rechnet mit einer kräftigen Abwertung des Dollar

Archivmeldung vom 11.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der amerikanische Geldexperte Martin Feldstein sagt einen deutlichen Fall des Dollarkurses vorher und warnt vor erheblichen Anpassungskosten in Europa und bei anderen amerikanischen Handelspartnern. "Alle Experten sind sich einig, dass der Dollarkurs erheblich nach unten korrigiert werden muss," sagt Feldstein in der ZEIT. "Das wird auch passieren".

Feldstein schlägt vor, den europäischen Stabilitätspakt vorübergehend auszusetzen, um den Anpassungsschock besser zu bewältigen. Europäische Regierungen könnten dann vorübergehend höhere Schulden aufnehmen und die Binnennachfrage ankurbeln. "Wenn man zur Zeit mit europäischen Wirtschaftspolitikern redet, hört man viel davon, wie die Produktivität erhöht werden soll, oder wie der Arbeitsmarkt flexibler gestaltet werden soll", kritisiert Feldstein. "Doch kurzfristig betrachtet, muss Europa erst einmal einen Weg finden, um den Nachfrageausfall aus Amerika auszugleichen". Martin Feldstein gilt als Vertreter der orthodoxen ökonomischen Lehre. Er ist der ehemalige Chefökonom Ronald Reagans und lehrt heute Ökonomie an der Universität Harvard. Im vergangenen Jahr wurde er als Kandidat für eine Nachfolge Alan Greenspans an der Spitze der amerikanischen Notenbank gehandelt.

Trotz des bevorstehenden Kurssturzes glaubt Feldstein nicht, dass der Euro den Dollar als weltweite Leit- und Reservewährung ablöst. "Der Euro wird den Dollar nicht ersetzen, sondern unsere Vorstellung einer einzigen Reservewährung wird schwinden", sagt Feldstein der ZEIT. "Ich glaube, dass Devisenreserven in Zukunft aus einer Vielfalt von Währungen gebildet werden".

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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