Biontech erwartet geringeres Wachstum
Archivmeldung vom 28.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Biotechnologieunternehmen Biontech will stärker auf die Effizienz in der Forschung achten und erwartet ein geringes Wachstum als zuvor. "Wir sind schon recht groß. Deshalb ist eine der großen Herausforderungen, wie wir so effektiv arbeiten können, wie es in der Wissenschaft üblich ist", sagte Biontechs Vorstandsvorsitzender Ugur Sahin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Biontech hat in der Corona-Pandemie mit seinem mRNA-Impfstoff einen
Durchbruch erzielt. Das Mainzer Unternehmen nutzt diese Technologie nun
verstärkt auch in der Krebsforschung, um neue Therapien zu entwickeln.
"Wir kümmern uns nun um die Skalierung der Produktion für unsere
Onkologie-Pipeline und werden im Bereich der automatisierten,
personalisierten Herstellung ebenfalls Kapazitäten brauchen", sagte
Sahin. "Hier haben wir bereits Expertise in anderen Abteilungen
aufgebaut, die wir dort einsetzen wollen. Und wir wollen die
Automatisierung vorantreiben. Daher rechne ich damit, dass wir in der
nächsten Zeit nicht mehr so stark wachsen wie bisher."
Biontech
hat aktuell mehr als 30 Kandidaten in der klinischen Testung vor allem
im Bereich der Onkologie. "Wir konzentrieren uns zunehmend auf
diejenigen mit dem größten Potential. Für diese brauchen wir künftig
mehr Ressourcen", sagte der Unternehmensmitgründer. Es gehe darum,
zulassungsrelevante Phase-3-Studien mit 700, 800 oder 1.000 Patienten
durchzuführen. Auch soll für die personalisierte Medizin die
Gesamtkapazität steigen - von bis zu 500 Patienten im Jahr auf 2.000
oder mehr Patienten im Jahr. "Das wird in den nächsten zwölf bis 18
Monaten passieren und zu weiteren Kandidaten in Zulassungsstudien
führen."
Sahin spricht von einer Auswahl im weiteren Vorgehen.
"Jede Tumorart benötigt ein eigenes Entwicklungsprogramm, und dafür
brauchen wir Kapazitäten. Das bedeutet, wir werden einige Programme
priorisieren", sagte er. "Die zentrale Frage ist, womit wir diesen
Kandidaten kombinieren. Hier werden wir Entscheidungen treffen." In der
Krebsforschung prüft Biontech neben der mRNA-Technologie auch weitere
Wirkstoffklassen wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs). Das
übergeordnete Ziel ist die Entwicklung effektiver Kombinationstherapien.
Quelle: dts Nachrichtenagentur