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Gewerkschaft der Lokomotivführer droht im Januar mit Streiks

Archivmeldung vom 02.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer Claus Weselsky. Bild: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer Claus Weselsky. Bild: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) droht in der Auseinandersetzung um den so genannten Demografie-Tarifvertrag mit Streiks im Januar bei der Bahn. Der Vorsitzende der 34.000 Beschäftigte zählenden Organisation, Claus Weselsky, sagte der Saarbrücker Zeitung: "Wir sind bereit für einen Arbeitskampf". Am 15. Januar laufe die Friedensfrist ab. Er rechne nicht mit einem neuen Angebot der Arbeitgeberseite. "Danach werden wir nicht mehr nur trommeln für unsere Forderungen, sondern auch pfeifen."

Während die dem DGB angehörende EVG den Demografietarifvertrag bereits unterschrieben hat, fordert die zum Deutschen Beamtenbund zählende GDL laut Weselsky von der Deutschen Bahn AG den Abschluss eine Lizenzverlustversicherung für alle Lokomotivführer. "Wer zum Beispiel durch einen Selbstmord auf den Gleisen traumatisiert ist und nicht mehr fahren kann, muss geschützt sein."

Außerdem will die GDL erreichen, dass Lokomotivführer nicht mehr in andere Regionen versetzt werden, sondern ihnen ein Arbeitsplatz nahe ihrem Wohnort angeboten wird. Scharf kritisierte Weselsky überdies in dem Interview das Vorhaben der Großen Koalition, ein Gesetz zur Tarifeinheit zu beschließen. Danach soll in einen Betrieb jeweils der von der größten Gewerkschaft ausgehandelte Tarifvertrag gelten; Spartengewerkschaften wären kaum noch attraktiv. Das stelle die Existenz seiner Gewerkschaft in Frage, sagte Weselsky. Spartengewerkschaften wie die GDL hätten einen Organisationsgrad von 80 Prozent und mehr. Die Koalition folge mit ihrem Vorhaben dem Interesse der Arbeitgeber, die möglichst schwache Gewerkschaften in ihren Unternehmen haben wollten. "Das ist ein lobbyistischer Ansatz, dem die Koalition hier folgt. Ich wundere mich über die SPD", sagte Weselsky.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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