Continental sieht weniger Spielraum für Investitionen
Der neue Continental-Finanzvorstand Olaf Schick sieht angesichts der Regierungskrise in Berlin große Herausforderungen für den Standort Deutschland.
"Die Liste mit Argumenten gegen Investitionen in Deutschland ist länger
als die Liste mit Argumenten dafür", sagte Schick dem "Handelsblatt"
(Dienstagsausgabe). Er hofft, dass sich schnell eine "handlungsfähige"
Regierung bilde, die ein klares wirtschaftspolitisches Zielbild
entwickle. "Das ist aktuell nicht zu erkennen", so Schick.
Mit
Blick auf die USA sieht Schick Continental gut auf eine künftige
Regierung unter Donald Trump vorbereitet. "Erst vor Kurzem haben wir in
Texas ein Werk für die Produktion von Fahrerassistenzsystemen in Betrieb
genommen und verfügen mittlerweile über eine Produktionskapazität von
mehr als 16 Millionen Reifen in den USA. Unsere Investitionsstrategie
vor Ort ist langfristig angelegt und unabhängig von einzelnen
Legislaturperioden", sagte Schick.
Der kriselnde Dax-Konzern will
im kommenden Jahr die Autozulieferersparte abspalten. Dafür senkt Conti
Kosten in der Sparte. Im dritten Quartal sind erste Effekte zu sehen,
wie aus den am Montag vorgelegten Zahlen hervorgeht. Die Gewinnmarge
betrug 2,5 Prozent nach leichten Verlusten im Vorjahr. Probleme bereiten
allerdings verschobene Projekte und Plattformen bei einigen
Autoherstellern, die Conti beliefert. Das wirkt sich Schick zufolge
unter anderem negativ auf das Geschäft mit dem automatisierten Fahren
aus. Getrieben wird das Konzernergebnis weiterhin von der Reifensparte
mit einer Marge von über 14 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur