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Künftiger Telekom-Chef Höttges stellt Erhöhung der Volumengrenzen für DSL in Aussicht Angebot für Kooperationen mit Onlinekonzernen

Archivmeldung vom 19.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Telekom-Konzernzentrale in Bonn
Telekom-Konzernzentrale in Bonn

Foto: Qualle
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Streit um die Obergrenzen von Daten bei DSL-Verträgen rudert die Telekom weiter zurück. "Wenn die neuen Regeln ab 2016 in Kraft treten, schauen wir uns genau an, welche Kunden was wollen und nutzen", sagte der künftige Vorstandschef des Unternehmens, Timotheus Höttges, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Wenn der Durchschnittsnutzer dann wegen des Videobooms viel mehr Datenvolumen benötigt als aktuell, wird das Inklusiv-Volumen eben erhöht." Außerdem sei wegen der Volumengrenzen mit einer Wechselwelle der Kunden hin zu schnelleren Anschlüssen zu rechnen: "Künftig werden deutlich mehr Kunden schnellere Anschlüsse mit 50 oder 100 Megabit/Sekunde buchen - und die erhalten ja dann sowieso höhere Datenvolumen inklusive", sagte Höttges.

Zur künftigen Zusammenarbeit mit Internet-Anbietern sagten Höttges und der derzeitige Vorstandschef René Obermann, dass die Telekom insbesondere "Kooperationen gerade mit kleinen und innovativen Unternehmen" anstrebe: "Startups und ihre Ideen machen unser Angebot attraktiv", so Obermann. Großkundenrabatte für Internetgiganten wie Google/Youtube werde es hingegen "ganz sicher nicht" geben.

Die deutsche Politik griffen Obermann und Höttges wegen deren Kritik an der Internetstrategie der Telekom scharf an. Viele Politiker würden "lieber Google und Co. statt die heimischen Netzbetreiber" fördern, sagte Obermann. Es sei "widersprüchlich populistisch", von der Telekom neue Investitionen zu fordern, ihr aber dafür nötige höhere Einnahmen zu verweigern. Das sei "Wahlkampf auf dem Rücken" des Unternehmens, so Höttges.

Künftiger Telekom-Chef Timotheus Höttges wird auch Innovationsvorstand und setzt auf große Übernahmen

Der künftige Vorstandschef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, will auch Innovationsvorstand des Bonner Konzerns werden. "Diese Aufgabe werde ich übernehmen", sagte Höttges im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post", das er gemeinsam mit dem scheidenden Vorstandschef René Obermann gab. "Für die Telekom und für mich persönlich sind Innovationen fundamental wichtig", sagte Höttges. Auch Obermann führt das Ressort parallel.

Höttges erwartet eine Fusionswelle in Europa. Auf die Frage, wo die Telekom in zehn Jahren stehe, sagte er: "Wir haben einige gigantische Internetkonzerne aus den USA, wir haben nur noch wenige Techniklieferanten - um da gegenzuhalten, wird es in Europa noch große Zusammenschlüsse geben müssen. Und weil unser Börsenwert sich deutlich besser entwickelt hat als der unserer Wettbewerber, sind wir gut aufgestellt."

René Obermann erklärte, er wolle nicht Aufsichtsrats-Chef der Telekom werden. "Darüber dachte ich noch nie nach. Ich bleibe der Telekom als Aktionär verbunden. Ansonsten bin ich die nächsten zehn bis 20 Jahre Unternehmer und Manager", sagte der scheidende Telekom-Chef. Bekanntlich wird der 50-jährige im Januar Vorstandschef der holländischen Ziggo.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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