Spareinlagen: Inflation entwertet Einlagensicherung der Sparer
Die europäische Sicherung der Spareinlagen hat in den vergangenen 14 Jahren fast 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Das geht aus der Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage der liberalen Renew-Fraktion im Europäischen Parlament hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
Danach liegt der Betrag, bis zu dem die EU-Staaten die Einlagen der
Sparer vor einer Bankenpleite schützen müssen, seit Dezember 2010
unverändert bei 100.000 Euro. Wegen der Inflation entspreche dieser Wert
heute lediglich noch gut 60.000 Euro.
Grund sei, dass die
Richtlinien des Staatenbundes "keinen Mechanismus zur automatischen
Anpassung der Deckungssumme an die Inflation vorsehen". Den
Garantiebetrag zu erhöhen, halten die EU-Beamten nicht für erforderlich.
Weil auf rund 96 Prozent der EU-Konten geringere Beträge lägen, sei
eine ausreichende Zahl von Sparern abgesichert. Zudem habe der Anteil
der abgesicherten Konten zwischen 2007 und 2019 zugenommen.
Der
FDP-Abgeordnete Moritz Körner hält die Argumente der EU-Behörde für
unzureichend und verweist auf die USA. Dort beträgt die
Einlagensicherung maximal 250.000 Dollar. "Aufgrund der anhaltend hohen
Inflation wird ein zunehmender Teil der Einlagen deutscher Sparer in
Zukunft nicht mehr abgesichert sein", sagte er. "Das birgt langfristige
Gefahren für das Vertrauen in die europäische Finanzstabilität, denen
die EU schon längst hätte entgegenwirken müssen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur