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DIHK will Mütter schneller in Beruf zurückbringen

Archivmeldung vom 19.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Das Logo des DIHK
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Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels will die Wirtschaft ihre Bemühungen verstärken, Müttern den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern: "Die Gruppe der Berufsrückkehrerinnen ist aus unserer Sicht ein Schatz, der gehoben werden sollte", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Achim Dercks, der "Welt" und kündigte eine entsprechende Initiative an.

160.000 Frauen sind derzeit bei der Bundesagentur für Arbeit offiziell als Berufsrückkehrerinnen gemeldet. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl derjenigen, die nach längerer Familienpause wieder arbeiten möchten, noch weit höher ist", so Dercks. Denn viele meldeten sich nicht bei der Arbeitsagentur und seien deshalb auch für interessierte Unternehmen schwer erreichbar.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat ermittelt, dass neben den offiziell gemeldeten Berufsrückkehrerinnen weitere knapp 300.000 Frauen in der stillen Reserve sind, die dem Arbeitsmarkt prinzipiell zur Verfügung stehen. "Die Frauen in der stillen Reserve verfügen mit 54 Prozent mehrheitlich über einen beruflichen Abschluss", sagte IAB-Forscherin Franziska Schreyer.

Bei den Berufsrückkehrerinnen liege dieser Anteil mit 66 Prozent sogar noch deutlich höher. Von den Frauen, die bei der Bundesagentur gemeldet sind, ist ein Drittel zwischen 25 und 34 Jahre alt, weitere 40 Prozent sind zwischen 35 und 44 Jahre.

Nach Angaben des DIHK suchen ostdeutsche Berufsrückkehrerinnen im Regelfall eine Vollzeitstelle, im Westen dagegen wünschen sich drei Viertel der Frauen nach der familienbedingten Berufspause einen Teilzeitjob. Doch nicht immer verläuft der Wiedereinstieg wie geplant. Oftmals dauert die Familienphase länger, weil noch während der Elternzeit ein zweites Kind geboren wird oder sich aus anderen Gründen die berufliche Auszeit verlängert. Je länger die Abwesenheit vom Arbeitsmarkt dauert, desto schwieriger gestaltet sich oft die Rückkehr.

"Manchmal fehlt das Selbstvertrauen, weil die Entwicklung im eigenen Beruf natürlich weitergegangen ist und man nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist", sagte DIHK-Vize Dercks. Um die Betroffenen, aber auch die Unternehmen beim Wiedereinstieg zu unterstützen, hat der Verband einen Leitfaden entwickelt, der konkrete Wege und gezielte Maßnahmen aufzeigt. Ein wesentliches Instrument sind dabei Qualifizierungsmaßnahmen. Denn viele junge Eltern haben noch gar keine Berufsabschlüsse erworben.

Laut Statistischem Bundesamt haben von rund 290.000 Müttern unter 25 Jahren etwa 40 Prozent keinen Abschluss und besuchen auch keine Schule. Bei den rund 70.000 Vätern dieser Altersgruppe waren 20 Prozent ohne Ausbildung. Da viele Mütter und Väter aufgrund ihrer Familienpflichten nicht Vollzeit zur Verfügung stehen können, empfehlen DIHK und Bundesagentur für Arbeit, verstärkt eine Qualifizierung in Teilzeit anzubieten.

Auch eine Weiterbildung oder eine Umschulung sollte häufiger auch in Teilzeit möglich sein, um Müttern die Teilnahme zu erleichtern. Oftmals geht es aber auch darum, gut ausgebildete Mütter nach sehr langen beruflichen Pausen wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. "Manche Unternehmen halten für Wiedereinsteiger spezielle Auffrischungskurse bereit, in denen wesentliche Inhalte zu Unternehmensstrategie, wichtigen Prozessen und Arbeitstechniken vermittelt werden", heißt es in dem Leitfaden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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