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Rohstoff-Experte warnt vor globaler Ölpreiskrise

Archivmeldung vom 17.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Kurt Michel / pixelio.de
Bild: Kurt Michel / pixelio.de

Der derzeitige Preisverfall bei Erdöl könnte nach Einschätzung des renommierten Energie-Experten Steffen Bukold die Verbraucher in Zukunft teuer zu stehen kommen. "Die aktuelle Niedrigpreisphase im Ölmarkt erzeugt umso größere Preisrisiken, je länger sie andauert", schreibt Bukold in einer aktuellen Untersuchung, über die die Berliner Zeitung in ihrer Freitagausgabe berichtet. Zur Begründung verweist der Fachmann auf die rückläufigen Investitionen der Ölbranche und einen Verbrauch, der schneller als erwartet zunehme.

In den USA scheine überdies der Schieferöl-Boom zum Stillstand gekommen zu sein. "Die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen globalen Ölpreiskreise im kommenden Jahrzehnt steigt dadurch", warnt Bukold, der der Hamburger Beratungsgesellschaft Energycomment vorsteht.

Der Ölpreis bewegt sich seit einigen Monaten auf extrem niedrigen Niveau. Vor einem Jahr kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent noch deutlich mehr als 100 Dollar, derzeit sind es rund 60 Dollar. Anfang des Jahres hatte der Preis sogar zeitweise die 50-Dollar-Marke unterschritten.

Die Studie Bukolds entstand im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Deren Umwelt-Expertin Bärbel Höhn sagte der Berliner Zeitung, die aktuell niedrigen Ölpreise seien die Ruhe vor dem Sturm. "Schon werden weniger alte Heizungen ausgetauscht und Gebäude gedämmt. Das wird sich in absehbarer Zeit rächen, wenn die Preise zwangsläufig wieder nach oben schießen."

Fraktionsvize Oliver Krischer forderte die Bundesregierung auf, jetzt Maßnahmen für mehr Erneuerbare und mehr Energieeffizienz zu ergreifen, "damit nicht in naher Zukunft die Geldbeutel der Bürger geschröpft werden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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