Autoindustrie will "aktive Industriepolitik" der EU
Archivmeldung vom 11.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttNach der Festlegung auf schärfere Klimaschutzziele in der Europäischen Union hat die deutsche Autobranche mehr Bewegung in der Industriepolitik eingefordert, um das Klima zu schützen.
"Die Industrie bildet die Basis für den Wohlstand in unserem Land. Europa braucht daher eine aktive Industriepolitik, um die Klimaziele erreichen zu können", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Die EU-Klimaziele könnten nur mit den Menschen und Unternehmen umgesetzt werden, nicht gegen sie. Aktuell entkoppele sich die Politik in Brüssel zunehmend von der Lebensrealität und dem Mobilitätsbedarf der Menschen, sagte Müller. "Wenn Klimaschutz erfolgreich sein soll, müssen wir gemeinsam den Wirtschaftsstandort Europa stärken. Alle, auch die Angestellten in der Verwaltung, leben davon, was die Unternehmen erwirtschaften."
Was die Folgen der Entscheidung in Brüssel angeht, müsse die Branche erst prüfen, was die am frühen Freitagmorgen getroffene Einigung auf eine größere Verringerung der Treibhausgasemissionen für sie bedeute. Der Schutz des Klimas sei der Automobilindustrie aber ein wichtiges Anliegen, sagte die Branchenvertreterin. Nach langen Verhandlungen hatten sich die 27 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am Freitag darauf geeinigt, die Kohlendioxidemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zum Referenzjahr 1990 zu reduzieren. Bisher betrug das Minderungsziel 40 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur