Stillstand der AKWs Krümmel und Brunsbüttel nicht so teuer wie befürchtet
Archivmeldung vom 05.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vattenfall Europe will in den nächsten Monaten die Preise konstant halten und hat nach eigenen Angaben die Abwanderung der Kunden gestoppt. "Derzeit gibt es bei Vattenfall keine Pläne, die Preise zu erhöhen", sagte Hans-Jürgen Cramer, Vorstandschef von Vattenfall Europe, dem Tagesspiegel.
Die deutsche Tochter des schwedischen
Vattenfall-Konzerns hatte zuletzt im Juli die Preise erhöht und
deswegen sowie wegen Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und
Brunsbüttel rund 200000 Kunden verloren. "Diese Trend ist gestoppt",
sagte Cramer. Er gehe davon aus, auch Kunden zurückgewinnen zu
können. Die Kosten für den Stillstand der AKWs seien nicht so schlimm
wie befürchtet. "Die Belastung beläuft sich auf knapp 800000 Euro pro
Tag, das sind 200000 Euro weniger als wir befürchtet haben, da im
letzten Quartal die Preise am Spotmarkt niedriger waren als sie jetzt
sind", sagte Cramer. Das gute Ergebnis, das sich in diesem Jahr für
die deutsche Vattenfall-Gesellschaft abzeichnet, werde 2008 kaum zu
wiederholen sein. "Die Zuteilung der CO2-Zertifikate ist verringert
worden, so dass wir Zertifikate zukaufen müssen. Hier werden uns
zusätzliche Kosten von rund 600 Millionen Euro entstehen." Ferner
würden die Bescheide der Bundesnetzagentur für die Netzgebühren auch
"einen dreistelligen Millionenbetrag kosten".
Cramer bekannte sich ausdrücklich zu den Klimazielen von Vattenfall. Der Konzern habe "sich zum Ziel gesetzt, bereits 2030 50 Prozent weniger CO-2 auszustoßen". "Auf Dauer können wir nur Energie erzeugen, wenn wir zeigen, dass wir den Umbau der Energieversorgung hin zu regenerativen Energien auch ernsthaft betreiben und mit Investitionen untersetzen", sagte Cramer dem Tagesspiegel.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel