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Wirtschaftsweiser Wieland glaubt nicht an Zinswende

Archivmeldung vom 10.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Hellsehen, Prognose, Raten, Vermuten, Virologe (Symbolbild)
Hellsehen, Prognose, Raten, Vermuten, Virologe (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Nach der Neujustierung der geldpolitischen Strategie der EZB mit einem Inflationsziel von zwei Prozent rechnet der Wirtschaftsweise Volker Wieland mit keiner Zinswende. "Ich denke, wir müssen uns darauf einstellen, dass das Zinsniveau insgesamt, soweit es von der Geldpolitik bestimmt wird, noch lange niedrig bleiben wird", sagte er der "Passauer Neuen Presse".

"Unsere empirischen Analysen legen nahe, dass die Politik bis 2015 mit einem Ziel von etwa 1,75 Prozent konsistent war", so Wieland. "Die Betonung der Flexibilität und der Bereitschaft, ein temporäres, moderates Überschießen dieses Zieles zu tolerieren, bedeutet praktisch, dass die EZB ihre Politik noch sehr lang sehr expansiv halten wird, also noch lange Wertpapiere zukaufen wird und die negativen Notenbankzinsen beibehalten wird."

Die EZB habe ihre bisherige Strategie "geschärft" mit einem "starken Fokus auf das Umfeld mit sehr niedrigen Zinsen". Er vermisse allerdings eine Analyse, "ob möglicherweise eine zu lockere Geldpolitik vor der Finanzkrise zu einem Anstieg der Finanzstabilitätsrisiken beigetragen hat und ob dies Lehren für die derzeitige Niedrigzinspolitik beinhaltet", sagte der Wirtschaftsweise und Geldpolitik-Experte an der Goethe-Universität Frankfurt. Dass die Währungshüter zudem einen umfangreichen Aktionsplan für den Klimaschutz vorgestellt haben, nannte Wieland "zun ächst mal lobenswert". Er fürchte jedoch, dass der Eindruck entstehe, dass die EZB einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten könne. "Die Hoffnung wird sie enttäuschen. Denn sie hat dafür nicht die richtigen Instrumente. Die liegen zu Recht nur bei den Regierungen, die demokratisch gewählt sind, nicht bei den Beamten der Notenbank."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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