Audi-Bußgeld verbessert Chancen der Dieselkläger vor Gericht
Archivmeldung vom 16.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDass Audi das 800-Millionen-Euro-Bußgeld im Dieselskandal akzeptiert, könnte die Chancen der vielen tausend Dieselfahrer, die auf Schadensersatz klagen, verbessern. "Die Nachricht ist ausschließlich positiv", sagte Fabian Beulke von der Rechtsanwaltskanzlei Hausfeld dem Tagesspiegel. Die Kanzlei betreut für das Portal "My Right.de" derzeit 23.000 Klagen auf Schadensersatz von Dieselfahrern gegen Volkswagen, darunter 15.000 aus Deutschland.
Zwar gehe bei dem Bußgeld gegen Audi nicht um den Vorwurf einer vorsätzlichen Schädigung der Verbraucher, sondern um fahrlässige Organisationsmängel, räumt Beulke ein. Ein solches Organisationsverschulden könnte aber auch im Schadensersatzprozess ein hilfreiches Argument sein.
Das sieht auch Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller so. Dass Audi zahlen will, "könnte in einem Gerichtsverfahren als starkes Indiz gewertet werden", sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV) dem Tagesspiegel. Eventuelle Schadensansprüche von Kunden würden damit aber nicht abgegolten. Der VZBV will am 1. November eine Musterfeststellungsklage gegen VW einreichen und so Kunden zu Schadensersatz verhelfen.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)