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Inflationsrate im Jahr 2024 bei +2,2 %: Monatliche Inflationsrate hat sich im Dezember 2024 mit +2,6 % erneut verstärkt

Freigeschaltet am 16.01.2025 um 08:08 durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,2 % gegenüber 2023 erhöht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, fiel die Inflationsrate im Jahr 2024 damit deutlich geringer aus als in den drei vorangegangenen Jahren.

 Im Jahresdurchschnitt hatte sie 2023 bei +5,9 %, 2022 sogar bei +6,9 % und 2021 bei +3,1 % gelegen. Zuvor waren im Jahresdurchschnitt die 2 Prozent selten überschritten worden, zuletzt 2011 mit ebenfalls +2,2 %. Im Dezember 2024 lag die Inflationsrate - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - bei +2,6 %. Sie verstärkte sich damit zum Jahresende, nachdem die monatlichen Raten bereits im 4. Quartal 2024 stetig zugelegt hatten.

Jahresteuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie lag 2024 bei +3,0 %

Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag 2024 bei +3,0 %, nach +5,1 % im Jahr 2023 und +3,8 % im Jahr 2022. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat sich dieser Wert abgeschwächt, er liegt damit aber weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Diese Kenngröße verdeutlicht zudem, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen im Jahresdurchschnitt 2024 weiterhin hoch war.

Im Jahresdurchschnitt 2024 verteuerten sich Dienstleistungen mit +3,8 % besonders stark

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen 2024 im Vergleich zum Vorjahr 2023 mit +3,8 % überdurchschnittlich. Bereits 2023 verteuerten sich Dienstleistungen mit +4,4 % deutlich. Im Jahresdurchschnitt 2024 verteuerten sich beispielsweise Versicherungen (+13,2 %) erheblich. Unter anderem wurden auch Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,8 %), Gaststättendienstleistungen (+6,8 %) oder die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,1 %) 2024 gegenüber 2023 spürbar teurer. Die für die Preisentwicklung bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2024 um 2,1 % und lagen somit knapp unterhalb der Gesamtteuerung. Unter dem Jahresdurchschnitt 2024 lag auch die Preisentwicklung für die Telekommunikation (0,0 %). Zudem verbilligten sich insbesondere die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-7,4 %) 2024 gegenüber 2023 infolge der Preisentwicklung aus dem Vorjahr mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 (Basiseffekt).

Waren verteuerten sich 2024 gegenüber 2023 um 1,0 %, darunter Nahrungsmittel um 1,4 %

Waren insgesamt verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber 2023 um 1,0 % und damit deutlich geringer als die Dienstleistungen. Unter den Waren erhöhten sich die Preise für Verbrauchsgüter um 0,9 %, hierbei standen Preisrückgänge bei der Energie (-3,2 %) Preiserhöhungen bei den Nahrungsmitteln (+1,4 %) gegenüber. Im Güterbereich der Nahrungsmittel wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher 2024 gegenüber 2023 zum Beispiel Speisefette und Speiseöle (+10,3 %) oder Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,4 %) spürbar teurer. Dagegen waren zum Beispiel Molkereiprodukte (-2,1 %) und Gemüse (-1,5 %) günstiger. Darüber hinaus erhöhten sich die Preise für Verbrauchsgüter vor allem für alkoholfreie Getränke (+6,4 %) und Tabakwaren (+6,0 %) im Jahresdurchschnitt. Gebrauchsgüter verteuerten sich 2024 um 1,0 % gegenüber dem Vorjahr 2023.

Preise für Energieprodukte verbiligten sich 2024 gegenüber 2023 um 3,2 %

Die Energieprodukte verbilligten sich 2024 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 %, nach +5,3 % im Jahr 2023 und nach einem enormen Anstieg um 29,7 % im Jahr 2022. Im Jahresdurchschnitt 2024 sanken die Preise für Haushaltsenergie insgesamt um 3,1 %. Beispielsweise kostete Strom (-6,4 %), leichtes Heizöl (-3,9 %) und Erdgas (-3,5 %) weniger als ein Jahr zuvor. Hingegen verteuerte sich unter den Haushaltsenergieprodukten Fernwärme im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber 2023 erheblich um 27,1 %. Zudem wurden Kraftstoffe (-3,2 %) im Jahresdurchschnitt 2024 gegenüber 2023 günstiger. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2024 bei +2,9 % gelegen.

Inflationsrate im Dezember 2024 um 2,6 % gegenüber Dezember 2023 gestiegen

Die Inflationsrate in Deutschland lag im Dezember 2024 gegenüber Dezember 2023 bei +2,6 %, nach +2,2 % im November 2024. Damit hat sich der Preisauftrieb am Jahresende erneut verstärkt. Im Dezember 2024 schwächten sich insbesondere die Preisrückgänge bei Energie weiter ab und dämpften die Inflationrate in geringerem Umfang. Die Teuerungsrate für Energie lag im Dezember 2024 gegenüber Dezember 2023 bei -1,6 %, im November 2024 hatte sie bei -3,7 % gegenüber November 2023 gelegen.

Binnen Jahresfrist waren im Dezember 2024 die Mineralölprokte deutlich günstiger (-3,8 %, davon leichtes Heizöl: -10,0 %; Kraftstoffe: -3,3 %). Die Preise für Strom gingen gegenüber Dezember 2023 um 2,9 % zurück. Erdgas hingegen war im Dezember 2024 binnen Jahresfrist um 3,9 % und Fernwärme sogar um 30,7 % teurer als ein Jahr zuvor.

Der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln im Dezember 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat lag bei +2,0 %. Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Dezember 2024 bei +3,3 % gelegen. Dies verdeutlicht, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

Waren verteuerten sich im Dezember 2024 gegenüber Dezember 2023 um 1,4 %, Dienstleistungen weiterhin überduchschnittlich um 4,1 %

Die Preise für Waren insgesamt lagen im Dezember 2024 um 1,4 % über den Preisen des Vorjahresmonats. Neben der Preiserhöhung bei Verbrauchsgütern mit +1,6 %, zu denen Energie und Nahrungsmittel zählen, wurden auch Gebrauchsgüter teurer (+0,8 %, darunter Bekleidungsartikel: +2,8 %, aber Informationsverarbeitungsgeräte: -6,5 %). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im gleichen Zeitraum weiterhin deutlich um 4,1 %, darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,1 %. Deutlich teurer waren einige Dienstleistungen, unter anderen Versicherungen (+16,6 %), Flugtickets (+9,3 %), Gaststättendienstleistungen (+6,6 %) oder die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,7 %). Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, etwa Telekommunikationsdienstleistungen (-1,0 %).

Preise insgesamt stiegen im Dezember 2024 gegenüber dem Vormonat um 0,5 %

Im Vergleich zum November 2024 stieg der Verbraucherpreisindex im Dezember 2024 um 0,5 %. Damit erhöhte sich die Veränderungsrate zum Vormonat gegenüber dem am 7. Januar 2025 veröffentlichten vorläufigen Ergebnis um 0,1 Prozentpunkte. Saisonbedingt erhöhten sich unter anderem die Preise für Reisen, darunter Pauschalreisen (+9,2 %). Zudem zogen im Dezember 2024 die Bahnpreise für Fahrten im Zuge der jährlichen Preisanpassung an, hier stiegen die Preise im Fernverkehr (+4,2 %) und Nahverkehr (+3,0 %).

Methodische Hinweise:

Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Maßnahmen der Bundesregierung und der Wirksamkeit auf den Verbraucherpreisindex ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird im Euroraum zu Zwecken der Geldpolitik verwendet. Der Verbraucherpreisindex (VPI) und HVPI unterscheiden sich neben der Verwendung zudem im Erfassungsbereich, in der Methodik und der Gewichtung. Diese Unterschiede erklären die Abweichungen zwischen VPI und HVPI für Deutschland. Bei der Berechnung des VPI werden anders als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert. Hierzu sind Erläuterungen im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes, die HVPI-Ergebnisse sowie ein Methodenpapier für den HVPI verfügbar.

In Vorbereitung der Umstellung auf das kommende Basisjahr 2025 (voraussichtlich im Jahr 2028) werden die Verbraucherpreise ab Dezember 2024 turnusgemäß nach einem neuen Erhebungskatalog erhoben. Dieser berücksichtigt insbesondere die neuen Klassifikationen "Systematik der Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte, Ausgabe 2021 (SEA 2021)" und "Europäische Klassifikation der Verwendungszwecke des Individualkonsums (European Classification of Individual Consumption according to Purpose - ECOICOP Version 2, COICOP 2018)". Dadurch hat sich die Struktur des Erhebungskatalogs wesentlich geändert. Der Warenkorb und die Gewichte, mit dem die Güterarten für die aktuelle Basis 2020 in den Verbraucherpreisindex eingehen, bleiben von der Umstellung unberührt. Deren Anpassung erfolgt ebenfalls turnusgemäß bei der Umstellung auf das kommende Basisjahr.

Die klassifikationsbedingten Änderungen haben auch Auswirkungen auf die Qualität der Ergebnisse der Verbraucherpreisstatistik: So ist die Vergleichbarkeit im Umstellungsmonat Dezember 2024 vor allem in Bezug zum Vormonat (Veränderungsrate Dezember 2024 gegenüber November 2024) teilweise eingeschränkt. Auf das Ergebnis mit Bezug auf den Vorjahresmonat (Veränderungsrate Dezember 2024 gegenüber Dezember 2023) hat die Umstellung des Erhebungskatalogs je nach betrachtetem Güterbereich geringere oder keine Auswirkungen. Auf das Jahresergebnis (Veränderungsrate 2024 gegenüber 2023) wirkt sich die Umstellung je nach betrachtetem Güterbereich nur marginal oder nicht aus.

Die umfangreichen klassifikationsbedingten Änderungen der Güterstruktur betreffen die verschiedenen Bereiche des Warenkorbs unterschiedlich stark. Nicht betroffen sind beispielsweise die Wohnungsmieten, fast nicht betroffen sind die Energieprodukte (Haushaltsenergie und Kraftstoffe).

Insgesamt ist die Qualität des Verbraucherpreisindex (VPI) und des Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) auch im Dezember 2024 sichergestellt.

Weitere Informationen zur Umstellung des Erhebungskatalogs bietet ein Methodenpapier auf der Themenseite "Verbraucherpreisindex und Inflationsrate" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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