Steueroasen: Attac berichtigt Angaben zu Postbank
Archivmeldung vom 16.04.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas globalisierungskritische Netzwerk Attac hat seine Aussagen über die Präsenz der Postbank in Steueroasen berichtigt: Die Postbank habe 22,33 Prozent ihrer Tochter- und Zweckgesellschaften sowie assoziierten Unternehmen in Steueroasen angesiedelt, nicht 28,27 Prozent, wie Attac in einer Pressemitteilung angegeben hatte.
Attac bat um Entschuldigung für den Fehler. Zugleich betonten die Globalisierungskritiker, dass die Postbank dennoch ? entgegen ihrer eigenen Aussage* ? durchaus in Steueroasen präsent ist. Die Unternehmensbeteiligungen der Postbank im Steuerparadies Delaware (USA) seien sehr problematisch, ebenso ihre Präsenz in Luxemburg.
Attac hatte vergangene Woche eine Liste mit der Anzahl von Tochter- und Zweckgesellschaften sowie assoziierten Unternehmen deutscher Banken in Steueroasen veröffentlicht. Spitzenreiterin ist die Deutsche Bank mit rund 1064 Tochter- und Zweckgesellschaften sowie assoziierten Unternehmen in Steueroasen ? mehr als die Hälfte (51,35 Prozent) ihrer Beteiligungen insgesamt. Die Commerzbank hat über 343 Beteiligungen in Steueroasen (23,43 Prozent). Weitere untersuchte Banken sind die DZ-Bank (88 Beteiligungen in Steueroasen / 7,74 Prozent), die Hypo-Vereinsbank (83 / 19,86 Prozent), die Deka-Bank (35 / 26,72 Prozent) und die Postbank (23 / 22,33 Prozent).
Für ihre Recherche durchforsteten die Globalisierungskritiker die Anteilsbesitzlisten von Deutscher Bank, Commerzbank, Unicredit/HVB, Postbank, Deka-Bank und DZ-Bank. Anschließend glichen sie die Präsenz der Banken in verdächtigen Ländern mit einer Aufstellung der Schattenfinanzplätze ab, die das Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) erarbeitet hat.
Quelle: attac Deutschland