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Ausländische Investoren dominieren den DAX

Archivmeldung vom 27.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixabay.com, geralt
Bild: pixabay.com, geralt

Ausländische Investoren halten immer mehr Anteile von im DAX gelisteten Unternehmen, weswegen deutsche Anleger oft nur wenig von der Dividende haben. Laut einer Studie von EY sind mehr als die Hälfte der besagten Aktien (55 Prozent) ausländischen Depots zuzuordnen, im Jahr 2018 waren es noch 54,5 Prozent. Nur 33,2 Prozent sind in der Hand deutscher Investoren, ein Rückgang um 1,1 Prozent.

"Die meisten DAX-Konzerne sind inzwischen globale Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland - nur noch etwa ein Viertel des Umsatzes wird in Deutschland erwirtschaftet. Angesichts dieser weltweiten Aufstellung und der wichtigen Rolle, die deutsche Top-Unternehmen auf bedeutenden ausländischen Märkten spielen, liegt es nahe, dass ausländische Investoren inzwischen sehr stark im DAX engagiert sind", sagt Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung. Ihm zufolge sollten deutsche Anleger mehr in inländische Blue Chips investieren, um durch die höheren Ausschüttungen einen Vorteil zu gewinnen.

Auslandsinvestoren profitieren mehr

Im Jahr 2019 schütteten DAX-Konzerne bisher 36,5 Mrd. Euro aus, wovon nur 12,5 Mrd. an deutsche Anteilseigner flossen, was einen Rückgang von 0,4 Prozent im Vergleich zu 2018 bedeutet. An ausländische Investoren dagegen haben DAX-Konzerne etwa 19,8 Mrd. Euro ausgeschüttet, eine Steigerung von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2018. Die fehlenden 4,2 Mrd. konnten geografisch nicht zugeordnet werden.

Mehr als 70 Prozent der Aktien der Unternehmen Adidas, Deutsche Börse, Linde, Infineon und Bayer befinden sich in ausländischer Hand. Die Anteile von insgesamt 19 deutschen Unternehmen gehören Anlegern aus dem Ausland. Den geringsten Anteil ausländischer Aktionäre weisen Henkel und Lufthansa auf, mit nur 26 beziehungsweise 30 Prozent.

Internationalisierung hilft Unternehmen

Laut Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung, handelt es sich um ein gutes Zeichen, dass ausländische Investoren noch immer viel Vertrauen gegenüber deutschen Unternehmen zeigen, auch wenn deren Geschäftsentwicklung im Jahr 2018 enttäuschend war. "Gerade die Industrie - der Maschinenbau, die Autoindustrie - befinden sich in einem tiefgreifenden Umbauprozess, der mit steigenden Investitionen, sinkenden Margen und rückläufigen Dividendenzahlungen einhergeht. Dennoch erhöhten ausländische Anleger ihr Engagement bei allen vier Automobil- beziehungsweise Zulieferunternehmen im DAX", so der Experte.

Meyer fordert auch mehr Internationalisierung von Aufsichtsratsgremien, um Herausforderungen wie internationalen Handelsfehden gewachsen zu sein. 2018 waren weniger als ein Drittel der DAX-Aufsichtsratsmitglieder Ausländer. "Die deutschen Unternehmen mit ihrer starken Ausrichtung auf ausländische Märkte sind darauf angewiesen, die dortigen Chancen und Risiken gut einschätzen zu können. Da könnte sich zusätzliche internationale Kompetenz im Management und in den Aufsichtsorganen positiv auswirken", meint Meyer.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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