Familienunternehmen investieren mehr in Forschung und Entwicklung
Archivmeldung vom 30.12.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtFamilienunternehmen investieren mehr in Forschung und Entwicklung (F+E) als Unternehmen mit einer anderen Eigentümerstruktur. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Forschungsprojekts der Innovationsforscher Ann-Kristin Achleitner und Thomas Schmid am Center for Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS) der TU München, über die das "Handelsblatt" in seiner Montagausgabe berichtet.
Das Resultat widerspricht dem älterer Untersuchungen. Diesen zufolge geben Familienunternehmen nicht mehr, sondern tendenziell eher weniger Geld für F+E aus. Das aktuelle Studienergenis erklären die Forscher damit, dass bisherige Untersuchungen sich stets nur auf die Auswertung von Unternehmensbilanzen konzentrierte. Das CEFS-Team jedoch stützte sich auf F+E-Daten des Stifterverbandes der deutschen Wissenschaft, der diese bei den Unternehmen direkt abfragt. Dabei ergab sich, dass "die Zahlen aus den Jahresabschlüssen verzerrt sein können", sagte Ann-Kristin Achleitner dem "Handelsblatt".
Familienunternehmen neigen offenbar dazu, Ausgaben für F+E nicht als solche zu deklarieren. Eine Erklärung dafür ist, dass "Familienunternehmen sich nicht gern in die Karten schauen lassen und so auch verhindern möchten, dass die Konkurrenz zu viel darüber erfährt, wie viel sie in Innovationen investieren", sagte Forscher Thomas Schmid.
Hinzu kommt, dass es steuerlich irrelevant ist, unter welchen Posten die Forschungsausgaben verbucht werden, es also auch hier keinen Anreiz gibt, sie korrekt auszuweisen Basis der kürzlich in der Fachzeitschrift "Research Policy" veröffentlichten Studie waren 275 börsennotierte Unternehmen, darunter auch Familienunternehmen.
Konkret stellte das CEFS fest, dass der Anteil der Angestellten in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen bei Unternehmen, bei denen der Gründer oder ein Verwandter im Vorstand sitzen, um rund vier Prozent höher ist.
Quelle: dts Nachrichtenagentur