Bundesbankchef sieht keinen Automatismus für Zinssenkungen
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, sieht keinen Automatismus für weitere Zinssenkungen. "Zinssenkungen machen wir nicht per Autopilot", sagte Nagel dem "Tagesspiegel". "Wir werden also je nach Datenlage entscheiden. Und das heißt, wir überprüfen unseren Kurs bei jeder Sitzung neu", so der Bundesbank-Präsident. "Dabei bleiben wir vorsichtig."
Im Juni hatte die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals seit Langem die
Zinsen gesenkt. Zuvor hatte sie zehnmal die Zinsen erhöht, um die
Inflation zu bekämpfen, und sie danach länger auf dem höheren Niveau
belassen. "Die zehn Zinserhöhungen zwischen Juli 2022 und September 2023
waren richtig", sagte Nagel.
Die Inflation im Euroraum und in
Deutschland nähere sich dem Ziel der EZB, die Preissteigerung bei zwei
Prozent zu halten. "Die Inflation geht zurück", so Nagel, "und wir
erwarten, dass sie spätestens Ende 2025 unseren Zielwert von zwei
Prozent erreicht." Allerdings sei die Kerninflationsrate, bei der die
stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet
werden, mit 2,9 Prozent noch "relativ hoch", gibt der Bundesbank-Chef zu
bedenken. Die nächste Sitzung des EZB-Rats findet am 18. Juli statt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur