Magazin: Ex-Mitarbeiter der Sarasin-Bank belastet Maschmeyer in eidesstattlicher Versicherung
Archivmeldung vom 15.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAn diesem Mittwoch urteilt der Bundesfinanzhof in München in einem Cum-Ex-Fall - es geht um dubiose Aktiengeschäfte zulasten deutscher Steuerzahler. Der AWD-Gründer und Milliardär Carsten Maschmeyer, der über die Schweizer Sarasin-Bank in solche Deals investierte, wird unterdessen von einem ehemaligen Mitarbeiter dieser Bank belastet.
Der Banker, so berichtet das Hamburger Magazin stern, hat im Rahmen eines Gerichtsverfahrens in Deutschland eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. In dem Dokument, das dem stern vorliegt, erklärt er: "Herr Maschmeyer verlangte von der Bank sogar eine Provision für die Vermittlung der von ihm geworbenen und betreuten Kunden Tönnies, Ferres und Slomka."
Der heutige HSV-Trainer Mirko Slomka und die Schauspielerin Veronica Ferres hatten 2010/2011 über Carsten Maschmeyer in einen Fonds investiert, der Cum-Ex-Geschäfte betrieb. Sie behaupten heute, sie hätten die Geschäfte nicht durchschaut. Der Schalke-Boss und Schlachtunternehmer Clemens Tönnies hatte 2011 über eine Firma, die ihm und seinen Kindern gehört, eine knappe Millionen Euro in einen Cum-Ex-Fonds angelegt.
Hat der Banker die Wahrheit gesagt, so hätte Carsten Maschmeyer für private Anlagetipps Provisionen verlangt. Hat der Banker eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben, müsste er mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.
Maschmeyer hat die Sarasin-Bank kürzlich verklagt. Mehreren deutschen Medien sagte er, er sei von den Bankern nicht ausreichend über die Cum-Ex-Geschäfte aufgeklärt worden. In der eidesstattlichen Versicherung des früheren Sarasin-Bankers erscheint Maschmeyer allerdings nicht wie ein Unkundiger - einer der Bankvorstände hat sich demnach persönlich um den Großkunden aus Deutschland gekümmert: "Maschmeyer wurde von Eric Sarasin persönlich geworben, erstmals über das Cum-Ex-Produkt in Kenntnis gesetzt, umfangreich beraten und auch in der Folge persönlich betreut", gab der Banker dem Gericht gegenüber an.
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)