GDL will neues Bahn-Angebot prüfen
Archivmeldung vom 11.09.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will das von der Bahn vorgelegte neue Angebot prüfen. Man habe "am heutigen Tage ein Angebot erhalten", bestätigte ein Gewerkschaftssprecher am Samstagnachmittag.
"Die GDL wird das Angebot bewerten" und wolle "zu gegebener Zeit über die weiteren Schritte informieren", hieß es. Im Tarifkonflikt mit der GDL hatte die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben ein neues Tarifangebot vorgelegt, das neben Lohnerhöhungen in Höhe von insgesamt 3,2 Prozent und einer Corona-Prämie für 2021 nun auch "eine zusätzliche Entgeltkomponente" enthalten soll, wie es hieß. Der Konzern erklärte sich nach eigenen Angaben außerdem bereit, den Anwendungsbereich der GDL-Tarifregelungen "in den heutigen GDL-Mehrheitsbetrieben zu überprüfen". Die bis Ende 2020 erworbenen Anwartschaften aus dem früheren Altersvorsorge-System sollen "uneingeschränkt erhalten werden".
Die Bahn äußerte gleichzeitig ihre Erwartung, "dass die Gewerkschaft umgehend in Verhandlungen eintritt". Die Laufzeit soll 36 Monate betragen. Zum 1. Januar 2022 sollen die Löhne laut Angebot der Bahn um 1,5 Prozent, zum 1. März 2023 um weitere 1,7 Prozent steigen. Die noch in diesem Jahr gezahlte Corona-Prämie soll je nach Lohngruppe 600 oder 400 Euro betragen. Die GDL forderte zuletzt allerdings ein Gehaltsplus noch in 2021 und eine Laufzeit von nur 28 Monaten - um früher weitere Lohnerhöhungen durchsetzen zu können. Konkret sollen die Gehälter nach den Vorstellungen der Gewerkschaft 2021 um 1,4 Prozent und 2022 um 1,8 Prozent steigen. Am Donnerstag hatte die GDL angekündigt, den vierten Streik in diesem Jahr ab Montag vorzubereiten, "wenn nicht bis Anfang nächster Woche ein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur