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Wirtschaftsverbände des Mittelstands fordern Abschaffung von Raucherpausen

Archivmeldung vom 13.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de

Wirtschaftsverbände des deutschen Mittelstands haben die Einführung komplett rauchfreier Arbeitszeiten in Deutschland gefordert. Das berichtet die "Bild-Zeitung" in ihrer Freitagausgabe. Demnach sollen die Beschäftigten Zigaretten künftig nur noch in der Mittagspause oder nach Feierabend konsumieren. Der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, sagte dem Blatt: "Schluss mit dem blauen Dunst während der Arbeit. Raucherpausen kosten die Betriebe bares Geld und stören den Arbeitsablauf."

Vorbild sei Schweden, wo viele Firmen das Konzept "rauchfreie Arbeitszeit" umsetzten. Auch Ursula Frerichs, die Vorstandsvorsitzende des Bonner Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft (UMW), unterstützt den Vorstoß, sagte "Bild": "Extra-Pausen für Raucher müssen abgeschafft werden. Es kann nicht sein, dass Nichtraucher bestraft werden." Oft würden mehrere Raucher zusammen stehen und mehr als nur eine Zigarette rauchen, was im Extremfall den ganzen Betrieb lahm legen könne, ergänzte die Verbandschefin.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußerte sich ablehnend: "Ich bin für strengen Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz. Aber: Ein Rauchverbot in kleinen Pausen vor der Tür wäre eine massive Diskriminierung - und ein Schritt Richtung Nichtraucher-Diktatur." Auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zeigte sich wenig überzeugt und erklärte: "Entscheidungen über Rauchverbote und Nichtraucherschutz muss jedes Unternehmen selbst treffen. Eine gesetzliche Regelung über das heute schon geltende Maß hinaus ist überflüssig." Für den Deutschen Gewerkschaftsbund erklärte die Arbeitsrechtlerin Martina Perreng dem "Bild"-Bericht zufolge: "Das wird kaum zum Betriebsfrieden beitragen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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