Infrastruktur-Ausgaben auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren
Archivmeldung vom 13.05.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDeutschland kümmert sich kaum noch um Ausbau und Instandhaltung seiner Infrastruktur. Nach Berechnungen des Beratungsunternehmens McKinsey für die "Welt am Sonntag" sind die Infrastruktur-Investitionen auf den niedrigsten Stand der letzten 20 Jahre gesunken. "Deutschland ist deutlich hinter andere Länder zurückgefallen", heißt es in der Studie.
Für die Instandhaltung und den Ausbau von Straßen, Schienennetzen, Wasserwegen, Häfen und Flughäfen sowie von Kommunikations- und Energienetzen wendete Deutschland zuletzt nur noch 1,9 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes auf. Das ist ein Rückgang von mehr als 30 Prozent seit Beginn der 1990er Jahre, als der Anteil noch 3,0 Prozent betrug.
Während die EU-Staaten im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre immerhin 2,6 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Infrastruktur investierten, waren es weltweit sogar 3,8 Prozent. Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Schweden, USA und die Schweiz sind Länder, die heute zum Teil deutlich mehr in den Erhalt der volkswirtschaftlichen Basis investieren.
Während die Ausgaben für Erhalt und Stärkung der Verkehrswege deutlich zurückgingen, nahm das Verkehrsaufkommen in Deutschland zugleich drastisch zu. Der Grund dafür liegt in der Funktion Deutschlands als Transitland im geografischen Zentrum Europas nach dem Fall der Mauer. Diese zusätzlichen Belastungen bei rückläufigen Instandhaltungsausgaben haben dazu geführt, dass die Qualität der deutschen Infrastruktur im Ranking des "World Economic Forum" innerhalb der vergangenen fünf Jahre vom zweiten Platz auf den neunten Platz abgerutscht ist.
Die Schweiz, Finnland, Österreich und Frankreich gelten nun als Länder mit besser entwickelter Infrastruktur. "Deutschland beginnt, qualitativ als auch quantitativ zurückzufallen", heißt es im McKinsey-Bericht: "Die Infrastruktur-Investitionen sind stark rückläufig, und die Effizienz der eingesetzten Mittel ist nicht optimal."
Quelle: dts Nachrichtenagentur