Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Februar 2022: 20,5% über dem Vorjahresniveau
Archivmeldung vom 21.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2022 kalender- und saisonbereinigt 1,0 % höher als im Januar 2022. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2021 war der Auftragsbestand im Februar 2022 kalenderbereinigt 20,5 % höher.
Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Februar 2022 gegenüber Januar 2022 um 0,5 % und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 1,3 %. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat um 0,1 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 1,3 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,6 % höher als im Vormonat.
Wie in den Monaten zuvor war auch im Februar 2022 in vielen Branchen das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. In deren Folge haben viele Unternehmen Probleme, die eingehenden Aufträge abzuarbeiten. Eine Analyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie bietet ein Dossier auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Reichweite des Auftragsbestands auf 7,9 Monate gestiegen
Die (nicht kalender- und saisonbereinigte) Reichweite des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe ist seit Juli 2021 stetig gestiegen. Im Februar 2022 betrug sie 7,9 Monate (Januar 2022: 7,8 Monate) und erreichte damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,4 Monate (Januar 2022: 11,1 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie wie im Vormonat bei 4,0 Monaten und bei Konsumgütern betrug die Reichweite 3,5 Monate (Januar 2022: 3,4 Monate).
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)