SPD-Fraktionsvize Poß greift Bankenbranche wegen HRE an
Archivmeldung vom 06.10.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Rückzug der Banken aus dem milliardenschweren Bürgschaftspaket für die angeschlagene Hypo Real Estate (HRE) werfen SPD-Finanz- und Wirtschaftspolitiker der Branche mangelndes Verantwortungsbewusst sein vor.
"Es ist schon sehr erstaunlich, wie sich die Hauptakteure auf den Finanzmärkten nun aus der Verantwortung schleichen und der Politik den Scherbenhaufen vor die Tür kehren", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Poß dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Kritik äußerte Poß auch an der FDP. Es sei "hochgradig ärgerlich", dass "gerade Verfechter des reinen Marktes" wie der FDP-Politiker Jürgen Koppelin sich zu "falschen Stichwortgebern" machten, indem sie der Bundesregierung Versagen im Krisenmanagement zur Last legten. "Da verkleiden sich die Brandstifter als Biedermänner", sagte Poß. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, appellierte an die Bankenbranche, sich gegebenen falls an einem neuerlichen Ret tungspaket mit höheren Bürgschaftszusagen für die HRE zu beteiligen. "Es liegt im Interesse der Banken, das Vertrauen in die Kreditbranche nicht zu erschüttern", sagte Wend der Zeitung. Sollte der absehbare Schaden einer Insolvenz der HRE die möglichen Kosten einer höheren Bürgschaft durch Banken und öffentliche Hand übersteigen, "werden wir wohl in den sauren Apfel beißen müssen", sagte Wend.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger