Betriebsratschef Einenkel fordert Opel-Vertrag noch vor der Bundestagswahl
Archivmeldung vom 11.09.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hat schnelle Verhandlungen zwischen General Motors (GM) und dem Zulieferer Magna verlangt.
Der Verkauf von Opel an Magna müsse möglichst noch vor der Bundestagswahl am 27. September erfolgen, sagte Einenkel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Sanstagsausgabe). "Nach der Wahl werden die Karten neu gemischt, und das muss nicht unbedingt gut sein für Opel", sagte Einenkel. Eine anders zusammengesetzte Bundesregierung werde die Interessen von Opel womöglich mit weniger Nachdruck verteidigen, befürchtet der Gewerkschafter. Gleichzeitig verlangte er Klarheit über die von GM gestellten Bedingungen für einen Verkauf von Opel an Magna. "Wenn diese angeblich nicht so schwerwiegend sind, dann kann der Vertrag ja auch schnell unterschrieben werden", so Einenkel.
SPD-Politiker Stiegler verteidigt deutschen Opel-Unterhändler
SPD-Bundestagsfraktionsvize Ludwig Stiegler hat den ehemaligen Continental-Chef Manfred Wennemer gegen Kritik wegen dessen Nein zur Übernahme durch Opel durch den Autozulieferer Magna verteidigt. Die Bundesregierung habe sich bewusst für einen "unabhängigen, fachkundigen Kopf" als Vertreter im Opel-Treuhand-Beirat entschieden, sagte Stiegler dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstags-Ausgabe). Der Bund sei gut beraten, den Einwänden Wennemers "aufmerksam zuzuhören" und sie in den noch ausstehenden Verhandlungen mit General Motors und den übrigen an der Opel-Rettung Beteiligten zu berücksichtigen. "Man kann nicht einen Minensuchhund losschicken und sich dann ärgern, wenn er bellt", sagte Stiegler der Zeitung weiter. Er jedenfalls habe vor Wennemers unabhängigem Votum "hohen Respekt". Zuvor hatte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm das Stimmverhalten Wennemers als "in der Sache nicht nachvollziehbar" kritisiert. Wennemer habe die Aufgabe gehabt, die Interessen des Treugebers Bundesrepublik im Beirat zu vertreten.
Steinmeier glaubt an sichere Opel-Zukunft mit Magna und beansprucht die Rettungs-Idee für sich
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ist überzeugt, dass das Magna-Konzept für Opel dauerhaft trägt. Steinmeier sagte dem Konstanzer "Südkurier" (Sonnabendausgabe): "Wir haben in der Bundesregierung das Magna-Konzept intensiv geprüft. Es hat uns überzeugt, und es wird tragen". Die Entscheidung von GM sei "eine gute Entwicklung für die Opelaner", für die nun wieder Sicherheit und Planbarkeit herrsche. Auf die Frage, ob es ihn ärgere, das Kanzlerin Angela Merkel die Opel-Rettung für sich und ihren Wahlkampf nutze, sagte Steinmeier: "Magna als Investor bei Opel war meine Idee. Die haben wir dann in der Bundesregierung gemeinsam verfolgt. Nur der Wirtschaftsminister irrlichterte zwischendurch immer wieder".
Quelle: Rheinische Post / Kölner Stadt-Anzeiger / Südkurier