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VW-Betriebsratschef sieht deutschen Industriestandort in Gefahr

Archivmeldung vom 02.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deutschland im Jahre 2019: Fast alles ist Verboten? (Symbolbild)
Deutschland im Jahre 2019: Fast alles ist Verboten? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von Volkswagen, Bernd Osterloh, hat der Bundesregierung vorgeworfen, mit ihrer Klimaschutzpolitik den Industriestandort Deutschland zu gefährden. "Wir riskieren, was uns stark gemacht hat", sagte Osterloh der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Ihn regten die politischen Diskussionen "echt auf, in denen Leute mit Altbauwohnungen in der Innenstadt von Berlin oder Stuttgart das Auto verteufeln, weil die nächste U-Bahn-Haltestelle höchstens Minuten entfernt ist", so der VW-Betriebsratschef weiter. Deutschland sei gerade wegen seiner starken Industrie 2008 besser als andere Länder durch die internationale Finanzkrise gekommen. Wenn die Politik jetzt sage, dass Deutschland möglichst schnell keine Verbrennungsmotoren mehr wolle, dann müsse sie sich fragen, ob das Thema Mobilitätswende überhaupt noch in Deutschland stattfinden werde.

"Die Politik muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie Deutschland als eines der führenden Industrieländer bewahren will", sagte Osterloh. Bei der Wende zur Elektromobilität warf der VW-Betriebsratschef der Politik vor, den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos zu lange vernachlässigt zu haben. "Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in Berlin-Mitte" lebten in Mehrfamilienhäusern, sagte er. "Wie soll das aussehen, schmeißen die Menschen dann aus dem vierten Stock ihre Kabel aus dem Küchenfenster?", so Osterloh.

Seine Sorge sei, dass die Kunden die Elektroautos am Ende stehen ließen, weil es schlicht keine Ladeinfrastruktur gebe. "Die Frage ist doch, ob wir überhaupt die richtigen Leitungen und Ladestationen haben, damit der Strom für die Elektromobilität dorthin kommt, wo sie benötigt wird", so der VW-Betriebsratschef weiter. Er mahnte einen Masterplan zur Mobilität der Zukunft an. "Ich sehe in der Politik zu wenige, die das ernsthaft zu ihrem Thema machen", sagte Osterloh der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Schon jetzt sehe die Lage bei vielen Automobilzulieferern dramatisch aus. In Deutschland könne es bald Landstriche geben, in denen deswegen Unternehmen schließen und Arbeitsplätze verloren gingen. "Das untergräbt auch unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt", warnte der VW-Betriebsratschef. Dies scheine aber "in Berlin die Politik nicht zu interessieren".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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