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Verdi kündigt neue Streiks bei Amazon an

Archivmeldung vom 28.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Foto: Medien-gbr<br />
Foto: Medien-gbr<br />

Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Gewerkschaft Verdi will den Online-Versandhändler Amazon mit neuen Streiks zum Abschluss eines Tarifvertrags bewegen. "Verdi wird weiter Druck machen, es wird erneut Streiks geben", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Nutzenberger forderte das Unternehmen auf, endlich den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel anzuerkennen. "Amazon lehnt es seit einem Jahr ab, Verhandlungen mit uns zu führen", sagte sie.

Im vergangenen Jahr hatte Verdi drei von insgesamt neun Logistikzentren von Amazon bestreikt. Das Unternehmen orientiert sich nach eigenen Angaben am Tarifvertrag für die Logistikbranche und lehnt die Tarife für den Einzel- und Versandhandel ab. Die Betriebsratsvorsitzende im Versandzentrum in Leipzig, Mandy Seidel, sagte "Focus", sie wünsche sich "eine Versachlichung der Diskussion" um Amazon. "Der Eindruck, die Aktionen von Verdi schadeten dem Ansehen des Unternehmens, ist leider nicht von der Hand zu weisen", sagte Seidel. Es sei belastend, sich vor Familie und Freunden für den eigenen Arbeitgeber rechtfertigen zu müssen. Von den 15 Mitgliedern des Leipziger Betriebsrats sind sechs Verdi-Mitglieder.

Politik-Professorin Britta Rehder von der Universität Bochum beurteilt die Strategie von Verdi skeptisch: Kampagnen seien eine mühsame Sache, man müsse die öffentliche Aufmerksamkeit immer neu gewinnen: "Ähnliche Verdi-Aktionen, etwa gegen die Arbeitsbedingungen bei Lidl oder bei Schlecker, hatten keine nachhaltige Wirkung", so Rehder.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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