Gastgewerbeumsatz 1. Halbjahr 2023 um 5,8 % gegenüber Vorjahreszeitraum gestiegen
Archivmeldung vom 17.08.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie Gastgewerbeunternehmen in Deutschland haben nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im 1. Halbjahr 2023 real (preisbereinigt) 5,8 % und nominal (nicht preisbereinigt) 15,8 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im 1. Halbjahr 2022. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das langfristig deutlich gestiegene Preisniveau im Gastgewerbe wider, zu dem unter anderem die steigenden Preise für Lebensmittel, Personal und Energie beigetragen haben dürften.
Die realen Umsätze im 1. Halbjahr 2023 lagen noch 10,4 % unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2019, dem Vergleichszeitraum vor der Corona-Pandemie. Im Vergleich hierzu stiegen die nominalen Umsätze um 9,6 % gegenüber dem Vorkrisenniveau.
Im Juni 2023 ist der Umsatz im Gastgewerbe gegenüber Mai 2023 kalender- und saisonbereinigt real um 0,4 % gesunken und nominal um 0,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2022 verzeichnete das Gastgewerbe ein reales Umsatzminus von 6,1 % und nominales von 2,1 %.
Die Umsätze der Gastronomie verzeichneten im 1. Halbjahr 2023 ein reales Plus von 1,2 % und ein nominales Plus von 11,6 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2022.
Gegenüber dem Vorkrisenniveau weist die Halbjahresbilanz 2023 einen Rückgang von real 12,0 % und nominal einen Anstieg von 10,1 % auf.
Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 einen Umsatzzuwachs von real 17,6 % und nominal 27,3 % gegenüber der ersten Jahreshälfte 2022. Mit einem realen Minus von 4,0 % wurde das Vorkrisenniveau des 1. Halbjahres 2019 unterschritten, wohingegen die nominalen Umsätze ein Plus von 12,8 % aufwiesen.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Aufgrund der Methodik bei der Kalender- und Saisonbereinigung werden aktuell alle Zeitreihen separat bereinigt. Daher können die Veränderungsraten der Aggregate von denen der Unterpositionen abweichen.
Die Ergebnisse der Gastgewerbestatistik können besonders in den Sommermonaten von denen der Tourismusstatistik abweichen, da zum Beispiel der Umsatz in den Beherbergungsunternehmen zeitlich nicht immer mit den Übernachtungen zusammenfällt. Auch methodische Unterschiede führen zu abweichenden Ergebnissen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)