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Fallender Ölpreis beunruhigt Internationalen Währungsfonds

Archivmeldung vom 03.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo Internationale Währungsfonds (IWF; englisch International Monetary Fund)
Logo Internationale Währungsfonds (IWF; englisch International Monetary Fund)

Der fallende Ölpreis beunruhigt den Internationalen Währungsfonds (IWF): Der Einbruch an den Rohstoffmärkten werde für viele Firmen in Schwellenländern zum Existenzproblem, sagte Jose Vinals, Kapitalmarkt-Direktor und finanzpolitischer Berater von IWF-Chefin Christine Lagarde, dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

"In Schwellenländern haben sich viele Unternehmen durch niedrige Zinsen, hohe Rohstoffpreise und relativ gute Wachstumsaussichten dazu verleiteten lassen, eine Menge Kredite aufzunehmen", erklärte er. Die Schulden müssten nun weiter bedient werden, obwohl sich das Umfeld verfinstere. Daher prophezeit Vinals: "Wir werden Pleiten erleben." Die Folgen würden auch die Industrienationen spüren, ihnen brächen Absatzmärkte weg.

Die Europäer fordert Vinals auf, die Bankenunion voranzutreiben und entschlossener als bisher das Problem der faulen Kredite anzugehen. Die deutsche Flüchtlingspolitik betrachtet er als potenziellen Wachstumstreiber: "Zusätzliche Ausgaben unterstützen die Nachfrage zumindest kurzfristig. Und wenn die Flüchtlinge gut in den Arbeitsmarkt integriert werden, wird das dem Wachstum auch mittelfristig helfen." Darüber hinaus sollte man die Frage stellen, ob Deutschland nicht ambitioniertere Infrastruktur-Maßnahmen bräuchte.

Dass die jüngsten Marktturbulenzen eine neue Weltfinanzkrise ankündigen, wie es etwa Star-Investor George Soros befürchtet, glaubt Vinals nicht. "Trotz der genannten Probleme sagen wir voraus, dass die Weltwirtschaft dieses und nächstes Jahr schneller wachsen wird als im Jahr 2015 – wenn auch etwas langsamer als ursprünglich angenommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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