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IMK: Hartz-Gesetze begünstigen Ausweitung der Niedriglohnbeschäftigung

Archivmeldung vom 08.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Institut für Makroökonomie- und Konjunkturforschung (IMK)hält Teile der Hartz-Gesetze für Konstruktionsfehler, weil immer mehr Menschen neben ihrer Arbeit auf Sozialleistungen vom Staat angewiesen sind. "Die Hartz-Gesetze haben die Ausweitung eines Niedriglohnsektors stark begünstigt", sagte Hartmut Seifert, Arbeitsmarktexperte des gewerkschaftsnahen Instituts, dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Denn die Unternehmen könnten davon ausgehen, dass - auch wenn sie niedrige Löhne zahlen - der Staat die Gehälter aufstockt. "Aber es war nicht vom Staat geplant, ein Kombilohn-Modell auf diese Weise einzuführen", sagte Seifert. Das Problem werde sogar weiter zunehmen. "Es ist realistisch anzunehmen, dass es bei einer weiteren Erholung auf dem Arbeitsmarkt immer mehr Aufstocker geben wird", sagte Seifert. Der Arbeitsmarktexperte hält eine Überarbeitung der Hartz-Regelungen daher für sinnvoll. "Der Staat muss sich überlegen, wie unser Erwerbssystem in Zukunft aussehen soll."

In der vergangenen Woche hatte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine Studie veröffentlicht, wonach im Januar 2007 rund 1,3 Millionen Personen Hartz-IV-Leistungen bezogen, obwohl sie einer Beschäftigung nachgingen. Das waren rund 400.000 mehr als im Jahresdurchschnitt 2005.

Quelle: Der Tagesspiegel

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