Coface: Weniger Insolvenzen in Frankreich
Archivmeldung vom 16.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den zwölf Monaten von Mai 2014 bis April 2015 ging die Zahl der Insolvenzen in Frankreich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent weiter zurück. In den zwölf Monaten zuvor waren es minus -2,9 Prozent. Die immer noch über 62.000 Insolvenzen kosteten die Lieferanten nach Angaben des internationalen Kreditversicherers Coface 3,9 Mrd. Euro. Das sind 16,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum bis Ende April 2014. 174.786 Arbeitsplätze waren betroffen (-4,6%).
Der Rückgang ist laut Coface temporären Effekten aus dem anziehenden privaten Konsum, dem niedrigen Ölpreis und verbesserten Gewinnspannen der Unternehmen zu verdanken. "Wir rechnen allerdings damit, dass sich der Konsum im zweiten Quartal wieder abschwächt, da die Energiepreise wieder steigen. Auch steigt dank der allmählichen gesamtwirtschaftlichen Erholung die Zahl der Unternehmensgründungen wieder. Ohne Kleinstbetriebe ist hier in den zwölf Monaten bis Ende März ein Anstieg von 2,8 Prozent zu verzeichnen. So dürfte es bis Ende des Jahres zusätzliche Insolvenzen geben", sagt Guillaume Baqué, Economist bei Coface.
Unter den 100 größten Insolvenzen, betrachtet nach dem Umsatz der Unternehmen, stachen drei Branchen heraus: der Bau mit 17 Prozent, Metall mit 15 Prozent und Dienstleistungen an Einzelpersonen mit 5 Prozent. Die Services an Privatleute tauchten zum ersten Mal im Ranking auf. Diese drei Branchen waren unter den elf betrachteten auch diejenigen mit einem Anstieg der Insolvenzen. Auf der Insolvenzlandkarte Frankreichs hat sich einiges verändert. Sechs Regionen haben sich mit einem Rückgang um mehr als 5 Prozent klar verbessert. Vorne liegen Aquitaine mit minus 10,2 Prozent und Limousin (-8%). Fünf Regionen verbuchten mehr Insolvenzen, und zwar zwischen 5,1 Prozent im Elsass und 0,3 Prozent in Ile-de-France mit dem Großraum Paris. Ile-de-France hat mit fast 20 Prozent (19,7%) den größten Anteil an allen Insolvenzen in Frankreich.
Quelle: Coface Deutschland (ots)