Viele Tarifabschlüsse im 1. Halbjahr 2012 bei 3,5 % und mehr
Archivmeldung vom 31.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm ersten Halbjahr 2012 vereinbarten die Tarifvertragsparteien für viele Wirtschaftszweige Tariferhöhungen von 3,5 % und mehr. Zudem traten in diesem Zeitraum zahlreiche Tariferhöhungen in Kraft, die bereits in den Vorjahren beschlossen worden waren. Diese fielen in der Regel niedriger aus, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mit.
Der erste große Tarifabschluss 2012 wurde zu Beginn des Jahres im öffentlichen Dienst bei Bund und Gemeinden erzielt. Er sieht Entgeltsteigerungen von 3,5 % ab März 2012 sowie von jeweils 1,4 % ab Januar und August 2013 vor. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. In der Metall- und Elektroindustrie einigten sich die Tarifvertragsparteien auf eine Tariferhöhung von 4,3 % ab Mai 2012 für 13 Monate. Der Abschluss in der chemischen Industrie bringt den Beschäftigten ein tarifliches Plus von 4,5 % ab Juli für 18 Monate.
Auch kleinere Branchen vereinbarten im ersten Halbjahr 2012 Tariferhöhungen von 3,5 % und mehr. Dies gilt beispielsweise im Hotel- und Gaststättengewerbe in Bremen (durchschnittlich 4,1 %), im Kraftfahrzeughandel (Baden-Württemberg: 4,0 %, Hessen: 3,8 %) oder im Elektrohandwerk (Baden-Württemberg: 4,0 %; Schleswig Holstein: 3,5 %). Etwas geringer war die Abschlussrate in der deutschen Schuhindustrie mit 3,3 %. Niedrigere Tariferhöhungen wurden beispielsweise für Medizinische Fachangestellte und Arzthelferinnen oder für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern mit jeweils durchschnittlich 2,9 % neu abgeschlossen.
In anderen Branchen resultieren die Tariferhöhungen im ersten Halbjahr 2012 noch aus länger laufenden Abschlüssen aus den Vorjahren. Dies gilt beispielsweise für den Groß- und Außenhandel (2,4 %), das Baugewerbe West (2,3 %), die ostdeutsche Textilindustrie (2,3 %) und das rheinland-pfälzische Transport- und Verkehrsgewerbe (2,1 %). Weitere Abschlüsse wurden im Einzelhandel (2,0 %), im öffentlichen Dienst der Länder (1,9 % plus 17 Euro) und in der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie (1,3 %) wirksam.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)