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Generalbevollmächtigter von Air Berlin kritisiert Diskussion über abgesichertes Gehalt des Vorstandschefs als "Heuchelei"

Archivmeldung vom 21.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Investition & Koffer voller Geld
Investition & Koffer voller Geld

Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Mit deutlichen Worten hat der für die Insolvenz zuständige Air-Berlin-Generalbevollmächtigte Frank Kebekus die Diskussion über das per Bankbürgschaft gesicherte Gehalt von Vorstandschef Thomas Winkelmann kritisiert. Die Debatte sei "an Heuchelei nicht zu überbieten und in höchstem Maße unseriös", sagte der Anwalt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Der Insolvenzexperte ergänzte: "Das Geld, das Herr Winkelmann erhält, belastet die Insolvenzmasse nicht, es fehlt keinem Kunden und keinem Arbeitnehmer, weil es allein vom früheren Hauptgesellschafter Etihad über eine Bankbürgschaft finanziert wurde. Ich kann nur sagen: Die Mitarbeit von Herrn Winkelmann gerade nach der Insolvenzantragstellung war extrem hilfreich und wichtig. Ohne ihn hätten wir nicht erreicht, dass wir nun Tausende Jobs sichern."

Er warnte davor, dass es schwerer werde, Manager für angeschlagene Firmen zu finden: "Diese scheinheilige Diskussion könnte zu der fatalen Konsequenz führen, dass fähige Manager bei solchen Sanierungsfällen nicht mehr einsteigen. Das Opfer wären die Belegschaften solcher Unternehmen. Käme jemand auf die Idee zu sagen, dass ein Chirurg sein Gehalt nicht bekommen kann, weil eine Operation nicht gelang?"

Kebekus, der eine Anwaltskanzlei in Düsseldorf führt, sagte weiter: "Wenn Manager sich Boni zusagen lassen, die keine Leistung bringen, dann muss man das kritisieren. Aber Herr Winkelmann wurde geholt, um ein extrem angeschlagenes Unternehmen zu versuchen zu sanieren. Dann kann man ihm nicht nachträglich den Vertrag ändern. Er kämpft um jeden Job."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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