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Deutsche Autoindustrie rechnet mit schärferem Gegenwind

Archivmeldung vom 07.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: kaemte / pixelio.de
Bild: kaemte / pixelio.de

Die deutsche Autoindustrie rechnet trotz der Rückgänge bei Export und Inlandsproduktion im September und Oktober nicht mit einem Absturz, aber mit schärferem Gegenwind. Weltweit werde die deutsche Automobilindustrie im Gesamtjahr 2012 mehr als 13 Millionen Personenwagen produzieren, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Autoindustrie (VDA), der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).

Das Wachstum der deutschen Hersteller finde allerdings außerhalb Westeuropas statt. Der VDA erwarte, dass die Fertigung an den ausländischen Standorten 2012 auf über 7,5 Millionen Einheiten steigen werde. In Deutschland werde die Produktion auf rund 5,5 Millionen Neuwagen sinken. Das sind fast 400.000 Autos weniger, die in Deutschland hergestellt wurden, als im Vorjahr. "Der Gegenwind wird rauer. Wir richten uns auf herausfordernde Zeiten ein", sagte Wissmann. Das kann auch die rund 100.000 in der Autoindustrie inklusive Zulieferern beschäftigten Zeitarbeiter betreffen.

Die deutschen Hersteller passen derzeit laut Wissmann vorausschauend ihre Neuwagen-Produktion der schwächeren Nachfrage in Westeuropa an. Die Stammbelegschaften seien im ersten Halbjahr noch auf 744.000 Mitarbeiter gestiegen, das seien 22.000 Beschäftigte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Produktionskapazitäten der gesamten deutschen Automobilindustrie seien mit 84 Prozent noch ordentlich ausgelastet.

Dennoch könnte es für die Leiharbeiter eng werden. Zeitarbeitsverträge seien dazu da, um temporäre Nachfragespitzen und damit eine vorübergehende Ausdehnung der Kapazitäten abzudecken. Diese Flexibilität sei ein großer Vorteil, die Werke könnten "atmen". In den guten Jahren 2010 und 2011 seien sowohl die Größe der Stammbelegschaften als auch die Zahl der Zeitverträge gestiegen. Zudem seien etliche Zeitarbeiter in feste Beschäftigungsverhältnisse übernommen worden.

Damit ist nun Schluss: "Da für 2013 mit einem weiter schwachen westeuropäischen Pkw-Markt zu rechnen ist, müssen wir davon ausgehen, dass die Zahl der befristeten Arbeitsverträge, die ja auf ein recht hohes Niveau gestiegen war, etwas zurückgehen wird", sagte Wissmann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ebenso wie IG Metall und Gesamtmetall befürwortet Wissmann eine Ausweitung des Kurzarbeitergelds. "Es ist immer gut, wenn man Vorsorge trifft. Die zeitliche Verlängerung des Kurzarbeitergelds gehört dazu. Sollte sich die Lage wider Erwarten deutlich verschlechtern, könnte dieses Instrument rasch angewendet werden", sagte Wissmann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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