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Allianz: Mitarbeiter kritisieren Probleme beim Konzernumbau

Archivmeldung vom 31.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der radikale Konzernumbau der Allianz stößt bei den Mitarbeitern auf Kritik. Auch für die Kunden läuft nicht alles reibungslos. "Die Allianz gibt alles auf, was sie ausgezeichnet hat", sagte Wolfgang Guthmann aus Berlin dem Tagesspiegel. Versicherungskaufmann Guthmann arbeitet seit 43 Jahren bei dem Versicherungskonzern. Das Dienstleistungsgebiet Nord-Ost, bestehend aus Berlin und Leipzig, wird zum Pilotbezirk für den Konzernumbau.

Im neuen Posteingangszentrum (PEZ) in Berlin soll eines Tages die gesamte Allianz-Post erfasst, gescannt und weiter verteilt werden. Im zentralen Call-Center in Leipzig nehmen Allianz-Mitarbeiter die Anrufe von Privatkunden und Vertretern entgegen.

Seit August arbeiten Berlin und Leipzig mit der neuen Organisationsstruktur. Dabei erwies sich die Telefonanlage in Leipzig als unterdimensioniert. "Wir hatten zehn Wochen lang deutliche Defizite", gibt Michael Malchow, Leiter der Telefonzentrale, zu. "Viele Anrufer sind nicht durchgekommen", das Problem sei aber erkannt. Weitergehende Kritik an der mangelnden Kompetenz seiner Mitarbeiter und am Call-Center-Prinzip, bei dem Anrufer anders als zu früheren Allianz-Zeiten keinen festen Sachbearbeiter mehr haben, weist Malchow jedoch energisch zurück: "An den Telefonen sitzen nur kompetente Kollegen."

Anlaufprobleme gab es aber auch mit der EDV-Anlage in Berlin. Post verschwand und tauchte erst später wieder im System auf. Offensichtlich kein Einzelfall. "Wir haben vorübergehend ein paar Stapel verloren", sagt der Leiter des PEZ, Thomas Neugebauer, das letzte Mal sei das vor rund zwei Wochen passiert.

Wolfgang Guthmann, der im Innendienst Allianz-Policen verkauft, übt Kritik am Management. Bereits das Timing sei "dilettantisch", sagt er. Denn wegen des alljährlichen Wechseltermins in der Autoversicherung ballen sich in den Monaten September, Oktober und November die Briefe, Mails und Telefonate von Versicherungskunden. Allianz-Mitarbeiter Wolfgang Guthmann gehört zu den wenigen, die sich offen zu Wort melden. Er fürchtet um den guten Ruf der Allianz. "Unser Service war früher einzigartig", erinnert sich Guthmann und warnt: "Der Ruf ist schnell ruiniert."

Quelle: Der Tagesspiegel

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