Staatsanwaltschaft verzichtet auf Anklage gegen BayernLB-Vorstände
Archivmeldung vom 18.07.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Ex-Vorstand der BayernLB kommt bei der Aufarbeitung der Finanzkrise glimpflicher als erwartet davon. Zwar beschloss die Münchner Staatsanwaltschaft Anfang Juni, acht frühere Top-Manager wegen des Erwerbs der Kärntner Hypo Group Alpe Adria anzuklagen. Welche Rolle die Ex-Banker beim Debakel um den Kauf verbriefter US-Hypotheken, kurz ABS-Papiere genannt, spielten, dürfte wohl im Dunkeln bleiben, meldet der "Spiegel". Seit Februar 2008 trafen bei den Ermittlern dazu zahlreiche Strafanzeigen ein.
Doch anders als etwa in Baden-Württemberg oder Sachsen sehen die Behörden in Bayern keinen Grund, gegen ehemalige Landesbanker wegen der ABS-Verluste vorzugehen. Die "durch geführten Vorermittlungen", heißt es in einem Bescheid der Staatsanwälte von Ende Mai, hätten "keinen Anfangsverdacht für eine Untreue" er geben. Außerdem sei den Ex-Bayern-Bankern kein Vorsatz nachzuweisen.
Der Chef der BayernLB-Kontrollkommission im Landtag, Ernst Weidenbusch (CSU), sieht das anders. Nach seiner Kenntnis hat der Altvorstand die Risikoprüfung für ABS-Papiere sogar gezielt aufgeweicht, um sich möglichst viele der riskanten Finanzderivate zu sichern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur