Warnstreiks legen deutsche Flughäfen lahm
Archivmeldung vom 27.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie angekündigten Warnstreiks im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben am Dienstag die größten deutschen Flughäfen lahm gelegt. An den Airports in Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, München, Stuttgart, Bremen, Hannover, Münster-Osnabrück, Dortmund und Stuttgart wurden Hunderte Verbindungen gestrichen. An manchen Flughäfen streiken die Angestellten bereits seit Mitternacht in den unterschiedlichsten Bereichen. Die Arbeitsniederlegung soll stellenweise noch bis 14 Uhr andauern.
Insgesamt sind 428 Flüge von und nach Deutschland betroffen, wobei viele Starts und Landungen am Drehkreuz in Frankfurt am Main stattfinden sollten. Verdi-Chef Frank Bsirske ist während der Streiks in Frankfurt am Main vor Ort um zu den Streikenden zu sprechen. Neben den Flughafen-Aktivitäten wird auch parallel in verschiedenen anderen öffentlichen Diensten protestiert. Sollten am Mittwoch und Donnerstag die Verhandlungen scheitern, drohte Bsirske mit weiteren Streikaktionen.
Innenminister Friedrich: Flughafen-Streiks sind unangemessen
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Ausweitung der Streiks auf Flughäfen als "unangemessene Reaktion" kritisiert. "Da wir ein substanzielles Angebot gemacht haben, ist es ungerechtfertigt, die Bevölkerung jetzt mit diesen Streiks zu malträtieren", sagte Friedrich der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die Gewerkschaft Verdi hat am Montag zusätzlich zum Streikaufruf an Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hamburg für Dienstag bundesweit zu Warnstreiks an Flughäfen aufgerufen. Durch die Streiks vor den nächsten Verhandlungsrunden am Mittwoch und Donnerstag werden voraussichtlich Hunderte von Flügen ausfallen. Verdi will mit den Warnstreiks für die zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro durchsetzen. Die Arbeitgeber bieten bislang 3,3 Prozent Lohnsteigerung über zwei Jahre an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur