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Aktionsbündnis ruft zu massenhaftem Vattenfall-Ausstieg auf

Archivmeldung vom 25.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach dem erneuten Antrag auf Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Brunsbüttel fordert die Initiative "Atomausstieg-selber-machen" Vattenfall-Kunden auf, die in den vergangenen Wochen eingesetzte Fluchtbewegung weg vom schwedischen Atom- und Braunkohlekonzern hin zu Ökostromunternehmen zu verstärken.

Eine Woche vor dem Stichtag für kräftige Strompreiserhöhungen provoziert der Vattenfall-Konzern seine Kunden schon wieder: Mit einem weiteren Antrag auf Laufzeit-Verlängerung des über 30 Jahre alten Atomkraftwerks Brunsbüttel will der Konzern das im Atomkonsens vereinbarte Aus für einen der unsichersten Reaktoren in Deutschland doch noch verhindern. Die am Wochenende bekannt gewordene, beantragte Übertragung von 15 Mrd. Kilowattstunden vom AKW Krümmel auf das AKW Brunsbüttel würde erneut den Sinn der Übertragungsregel im Atomausstiegsgesetz ad absurdum führen. Die sieht die Möglichkeit vor, Stromkontingente von alten und unsicheren Kraftwerken auf neuere, möglicherweise weniger risikoreiche zu übertragen, um so die Gefahr eines schweren Unfalls insgesamt zu verringern. Vattenfall Europe verlangt jetzt genau das Gegenteil: Ein Reaktor (Inbetriebnahme 1977), bei dem nach einer Sicherheitsüberprüfung vor genau sechs (!) Jahren nach dem Eingeständnis der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht "hunderte offener Punkte" festgestellt und bis heute nicht behoben wurden, soll länger laufen als im Atomgesetz vorgesehen. Ein anderer, jüngerer Reaktor (Krümmel, Inbetriebnahme 1983) soll dagegen früher vom Netz.

"Dieser Antrag ist eine Provokation. Vattenfall Europe nimmt für mögliche Sonderprofite durch den Weiterbetrieb abgeschriebener Altreaktoren eine Gefährdung der Sicherheit der Bevölkerung Norddeutschlands und weit darüber hinaus in Kauf", erklärte das Aktionsbündnis "Atomausstieg-selber-machen" und erinnerte daran, dass Vattenfall vor nicht einmal einem Jahr im schwedischen Forsmark verantwortlich war für den schwersten Unfall in einem europäischen Atomkraftwerk seit Tschernobyl.

Unter der Parole "Wer nicht hören will, muss fühlen" fordert das Bündnis aus Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atomkraft-Initiativen Vattenfall-Kunden auf, jetzt die in den vergangenen Wochen begonnene Fluchtbewegung weg vom schwedischen Atom- und Braunkohlkonzern hin zu Ökostromunternehmen zu verstärken.

"Hierzulande ist niemand gezwungen, Atomstrom zu kaufen", heißt es in der Erklärung des Aktionsbündnisses weiter. "Machen Sie Atomstrom zu einer immer schwerer verkäuflichen Ware. Machen Sie es wie immer mehr Vattenfall Kunden in jüngster Zeit - wechseln Sie noch heute zu Ökostrom-Versorgern, die Elektrizität ausschließlich aus den erneuerbaren Energien Sonne, Wind, Wasser und Biomasse und hocheffizienter Energieumwandlung bereitstellen. Sie werden sehen: Es kostet sie fünf Minuten und immer weniger Geld, weil die Ökostrom-Unternehmen ihre Preise stabil halten."

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe e.V.

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