Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2006
Archivmeldung vom 28.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Die Arbeitslosigkeit ist im Februar noch einmal leicht gestiegen und liegt nach wie vor über 5 Millionen. Diese jahreszeitlich übliche Entwicklung ändert jedoch nichts an unserer optimistischen Grundeinschätzung der aktuellen Arbeitsmarktsituation.
Seit Monaten geht die Arbeitslosigkeit tendenziell zurück.
Insbesondere auch die Entwicklung der Beschäftigung und der offenen
Stellen bleibt positiv", erklärte der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Februar: +36.000 auf 5.048.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -241.000
Arbeitslosenquote im Februar: +0,1 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat im Februar im Zuge der anhaltenden
Winterpause um 36.000 auf 5.048.000 zugenommen (West: +8.000 auf
3.370.000; Ost: +28.000 auf 1.678.000).
Das ist etwas weniger als
sonst in einem Februar (Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2004:
+44.000), und deutlich weniger als im Jahr zuvor mit damals +201.000.
Beim Vergleich mit dem Februar 2005 ist aber zu berücksichtigen, dass
die Arbeitslosigkeit in diesem Monat allein infolge der
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe um geschätzt 140.000
gestiegen ist. Entsprechend lag die Arbeitslosenzahl mit -241.000
deutlich stärker unter dem Vorjahr als vor einem Monat.
Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl hat von Januar auf Februar
um 5.000 abgenommen (Januar: +63.000; Dezember: -111.000 und
November: -54.000).
Bildet man einen Durchschnitt über diese vier
Monate und mittelt so die Verschiebungen saisonaler Belastungen,
errechnet sich ein Rückgang von monatsdurchschnittlich 27.000. Dabei
ist noch zu berücksichtigen, dass wegen der Verkürzung der
Bezugszeiten des Arbeitslosengeldes offensichtlich noch zahlreiche
Beschäftigungsverhältnisse vor dem Stichtag 31. Januar beendet
wurden. Dies legen jedenfalls die Zugänge aus Erwerbstätigkeit von
Älteren ab 45 Jahren nahe, die zuletzt überdurchschnittlich groß
waren; der Effekt wird für den Dezember auf bis zu 10.000, für den
Januar auf über 30.000 und für den Februar auf bis zu 10.000
geschätzt.
Die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) nahm im
Januar nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes
saisonbereinigt um 43.000 ab. Nicht saisonbereinigt ging die
Erwerbstätigkeit aufgrund der Winterpause um 742.000 auf 38,25
Millionen zurück. Gegenüber dem Vorjahr hat sie sich um 110.000
verringert. Ausschlaggebend für den Rückgang war, dass die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter das
Vorjahresniveau unterschreitet. Nach ersten vorläufigen
Hochrechnungen lag sie im Dezember mit 26,27 Millionen um 110.000
unter dem Vorjahr. Allerdings werden die Abnahmen deutlich kleiner,
im März 2005 hatte der Rückgang noch 428.000 betragen. Dabei haben
der rückläufige Einsatz von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sowie das
Auslaufen der Strukturanpassungsmaßnahmen und des Sonderprogramms
"Arbeit für Langzeitarbeitslose" zur Abnahme
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung beigetragen (insgesamt
im Dezember gegenüber Vorjahr: -70.000). Zudem nimmt die Zahl der
ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten mittlerweile ab.
Auch der Sondereffekt der Entlassungen Älterer vor Wirksamwerden
kürzerer Bezugszeiten war von Einfluss.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den Januar
auf 3,70 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 8,8 Prozent.
Das Stellenangebot lag im Februar weiter deutlich über dem
Vorjahresniveau, saisonbereinigt hat es allerdings gegenüber Januar
um 12.000 abgenommen. Der Rückgang beruht allein auf weniger Stellen
für Arbeitsgelegenheiten. Die ungeförderten Stellenangebote, die
stärker die Marktenwicklung widerspiegeln, haben sich dagegen leicht
erhöht, und zwar um 4.000. Die saisonbereinigten Abnahmen im Dezember
und Januar beruhen auf ausgesprochen verhaltenen Stellenmeldungen für
Saisonbeschäftigungen.
Nicht saisonbereinigt gab es im Februar 464.000 Stellen, von denen
76 Prozent sofort zu besetzen waren. Im Vergleich zum Vorjahr hat die
Zahl der gemeldeten Stellenangebote um 130.000 zugenommen. Die
ungeförderten Stellen machten im Februar 71 Prozent des gesamten
Stellenangebotes aus, im Vergleich zum Vorjahr haben sie sich um
56.000 auf 328.000 erhöht.
Neben den gemeldeten offenen Stellen kennt die Bundesagentur noch
zusätzliche Stellen für Freiberufler und Selbstständige sowie Stellen
aus ihrer Jobbörse und dem Jobroboter. Insgesamt waren dies im
Februar 647.000 Stellen, 153.000 mehr als vor einem Jahr. Nach
Untersuchungen des IAB kennen die Agenturen für Arbeit damit etwa die
Hälfte des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots und können darauf
Bewerber vermitteln - teilweise aber erst nach Rücksprache mit dem
Arbeitgeber.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
www.arbeitsagentur.de > Service von A bis Z > Statistik > Statistik
Gesamtangebot > Link und Dateiliste
Quelle: Pressemitteilung Bundesagentur für Arbeit