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DGB: Mehr als 400.000 Menschen beteiligen sich an Mai-Kundgebungen

Archivmeldung vom 02.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Michael Sommer Bild: dgb.de
Michael Sommer Bild: dgb.de

An den Veranstaltungen und Kundgebungen zum 1. Mai haben sich am Donnerstag nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) landesweit rund 403.000 Menschen beteiligt.

"Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist ein deutliches Signal: An den Themen der Gewerkschaften und den Anliegen der Beschäftigten in diesem Land kommt keiner vorbei", sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer. "Wir werden weiter Druck machen für den gesetzlichen Mindestlohn ohne jegliche Ausnahmen, für humane Arbeitsbedingungen und gegen prekäre Beschäftigung."

Den arbeitenden Menschen gebühre Anerkennung und Würde, so Sommer. "Dafür werden wir weiterkämpfen." Die diesjährigen Gewerkschaftskundgebungen standen unter dem Motto "Gute Arbeit. Soziales Europa".

DGB-Chef lehnt Ausnahmen beim Mindestlohn kategorisch ab

Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hat Ausnahmen beim Mindestlohn eine kategorische Absage erteilt: "Keine einzige Stunde Arbeit in Deutschland darf schlechter bezahlt werden als 8,50 Euro", sagte Sommer bei der zentralen Mai-Kundgebung der Gewerkschaften in Bremen. Es dürfe keine Ausnahmen wegen des Alters oder Geschlechts, der Herkunft oder der sozialen Lage eines Arbeitnehmers geben.

Der scheidende DGB-Chef rief vor mehreren Tausend Menschen in Bremen zudem zur Teilnahme an der Europawahl Ende Mai auf und warnte davor, "rechtspopulistischen und faschistischen Bewegungen in Europa noch mehr Raum zu geben und die Idee eines friedlichen und sozialen Europas zu zerstören".

Ex-SPD-Chef Münterfering fordert zum Tag der Arbeit Lohnerhöhungen

Ex-SPD-Chef Franz Münterfering fordert zum Tag der Arbeit kräftige Lohnerhöhungen, vor allem für einfache Arbeiten. Müntefering sagte "Bild am Sonntag": "Wir müssen die einfachen Leute endlich wieder gerecht an der Wertschöpfung beteiligen."

Zur Begründung sagte der frühere Arbeitsminister: "Auch wenn jemand als Parteichef, Minister oder Vorstandschef eine herausragende Position hat, kann er die nur erfüllen, weil um ihn herum Leute sind, die die einfacheren Arbeiten erledigen. Es ist ein großes Problem, dass wir in der Gesellschaft die einfachen Arbeiten, ohne die aber alles zusammenbrechen würde, nicht genug wertschätzen."

Für die anstehenden Tarifverhandlungen verlangt Müntefering deutliche Gehaltssteigerungen für die Arbeitnehmer: "Die Lohnzurückhaltung der letzten Zeit muss ein Ende haben." Auch mit Blick auf die Rentenkasse seien höhere Löhne notwendig: "Ein großes Verhängnis für unser Rentensystem ist die Billiglohnmentalität der vergangenen Jahre. Geiz ist geil ist eine Katastrophe für unser Sozialversicherungssystem. Bei Niedriglöhnen kann am Ende keine gute Rente herauskommen."

Das Gesetz zur Rente mit 63 von seiner Nachfolgerin im Arbeitsministerium, Andrea Nahles (SPD), kritisierte Müntefering als einen PR-Gag: "Es handelt sich eher um eine besondere Kunst der Außendarstellung, die ich teilweise sogar bewundere." Die Große Koalition verabschiede sich nicht von der von ihm eingeführten Rente mit 67. "Das Gesetz bleibt unverändert bestehen", so Müntefering.

Allerdings beklagte der ehemalige Minister die Außenwirkung von Nahles Rentenpaket: "Wir senden damit die Botschaft, dass wir unser Rentensystem auch mit weniger Anstrengung in Ordnung halten können. Das ist aber falsch!"

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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