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Bahn-Gewerkschaften distanzieren sich von Transnet in Datenaffäre

Archivmeldung vom 16.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die kleineren Bahn-Gewerkschaften haben sich in der Datenaffäre von der führenden Bahn-Gewerkschaft Transnet distanziert, nachdem am Samstag bekanntgeworden war, dass die Transnet in den Jahren 1994 und 1998 selbst Mitgliedsdaten mit den Personaldaten der Bahn abgeglichen hat.

Damit wollte die Gewerkschaft abklären, ob ihre Mitglieder ihre satzungsgemäßen Beiträge in richtiger Höhe entrichtet haben. Transnet-Sprecher Michael Klein bestätigte dem Tagesspiegel am Sonntag einen Bericht des "Spiegel", wonach es derartige Abgleiche 1994 und 1998 gab. Klein erklärte, dass jedes Mitglied mit seinem Aufnahmeantrag einen Passus unterschrieben habe, der die Gewerkschaft zu diesem Vorgehen ermächtigt. Allerdings sei dieser Anfang 2009 aus den Aufnahmeanträgen gestrichen worden. Mitglieder der konkurrierenden Verkehrsgewerkschaft GDBA haben nach Informationen des Tagesspiegel am Sonntag eine ähnliche Klausel unterschrieben. "Allerdings haben wir davon nie Gebrauch gemacht, weil wir auf die Beitragsehrlichkeit unserer Mitglieder vertrauen", sagte GDBA-Sprecher Uwe Reitz. Die Lokführergewerkschaft GDL kritisierte die Praktiken der Transnet scharf: "Das ist Bahn-Filz vom Feinsten. Das passiert eben, wenn ein Konzern mit ehemaligen Funktionären einer speziellen Gewerkschaft durchzogen ist", sagte GDL-Chef Claus Weselsky dem Tagesspiegel am Sonntag. Dirk Fischer (CDU), verkehrspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, nannte die Vorgänge zwischen Transnet und Bahn "ein weiteres Element in diesem Gesamtskandal." Jetzt müsse man prüfen, wer wem die Daten zum Abgleich überlassen hat: die Bahn der Gewerkschaft oder umgekehrt. "Falls sich sogar herausstellen sollte, dass die Bahn die Mitarbeiterdaten an eine private Gesellschaft herausgegeben hat, ist das illegal. Dann muss das rechtliche Konsequenzen haben", sagte Fischer.

Quelle: Der Tagesspiegel

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