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Wieder weniger Gründer in Deutschland: Zahl sinkt unerwartet stark

Archivmeldung vom 21.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bürokratie
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Rückgang der Gründungstätigkeit in Deutschland setzt sich überraschend stark fort: Lediglich 557.000 Gründer haben sich im Jahr 2017 selbständig gemacht. Das ist ein Minus von 115.000 Gründern oder 14 % im Vergleich zum Jahr 2016. Nachdem in den vergangenen Jahren gegen die Sogwirkung des sehr guten Arbeitsmarkts nicht anzukommen war, zog 2017 der Wachstumseffekt deutlich an.

"Die sehr gute Konjunktur lud eigentlich zum Gründen ein. Stattdessen ist insbesondere die Gründungstätigkeit im Nebenerwerb weiter stark eingebrochen", sagt KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner. "Die Rekordsituation auf dem Arbeitsmarkt sprengt offenbar den gewohnten Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Wachstum mit der Gründungstätigkeit. Eine abhängige Beschäftigung auch für den Hinzuverdienst zu finden, ist derzeit so einfach wie nie. Und die, die bereits eine abhängige Beschäftigung haben, kommen aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht dazu, sich im Nebenerwerb selbständig zu machen." Die Zahl der Nebenerwerbsgründer brach um 101.000 oder 24 % auf 323.000 ein; die der Vollerwerbsgründer hingegen lediglich um 14.000 oder 6 % auf 234.000 Personen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Vorabauswertung des KfW Gründungsmonitors, der jährlichen repräsentativen Befragung zum Gründergeschehen in Deutschland.

Erfreulich ist, dass die Entwicklung bei volkswirtschaftlich besonders bedeutsamen Gründungen gegenläufig ist. Mit 334.000 Gründern, die aufgrund einer bestimmten Geschäftsidee starteten, gibt es 8 % mehr Chancengründer als im Vorjahr. 76.000 Gründer führen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit dem Ziel technologischer Innovationen durch. Die Zahl innovativer Gründer legt somit um 31 % zu und erholt sich nach dem Absturz im Vorjahr teilweise. "Deutschland braucht Innovation. Deutschland braucht Menschen, die aus ihren Ideen Unternehmen kreieren. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen - insbesondere angesichts der sehr guten Lage auf dem Arbeitsmarkt - diese bei ihrem mutigen Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen."

Quelle: KfW (ots)

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