Neuro System: FED-Finanzspritze überbrückt Krise nur kurzfristig
Archivmeldung vom 13.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnerwartet kräftig hat die US-Notenbank Anfang dieser Woche dem kränkelnden Finanzmarkt unter die Arme gegriffen. Insgesamt 200 Milliarden Dollar an Krediten will sie im Rahmen einer so genannten Term Securities Lending Facilitiy zur Verfügung stellen.
Damit haben die amerikanischen Währungshüter zum zweiten mal innerhalb weniger Tage einen satten Liquiditätsschub in den Markt gebracht, nachdem sie erst Ende der vergangenen Woche die Term Auction Facilities im März auf 100 Milliarden Dollar aufgestockt hatten. Die Märkte beantworteten die Maßnahme mit einem regelrechten Kursfeuerwerk. Der Dow stieg auf über 12200 Punkte, der DAX legte über 200 Punkte zu. Der angesehenen Schweizer Analysten Neuro System warnen jedoch vor voreiliger Euphorie. So richtig die Geldspritzen der US-Notenbank in der momentanen Situation auch sind, sie könnten sich allzu leicht als Strohfeuer erweisen. Die Kredite der FED erhöhen nur kurzfristig die Liquidität. Sie beseitigt aber nicht die Ursachen der Finanzkrise, nämlich die Verluste der Kreditwirtschaft im vergangenen Jahr. Die Marktspezialisten von Neuro System mahnen daher dringend Wertberichtigungen an und warnen vor den Gefahren der Geldmarktpolitik der FED. Diese ist derzeit nicht nur das einzige Antriebsmoment der Märkte, sie verleiht dem ohnehin schon überzogenen Ölpreis weiteren Schub und heizt die Inflation an. Als Folge könnte mittelfristig eine Kapitalvernichtung durch fallenden Kurse und Geldentwertung eintreten.
Quelle: Neuro System Datenverarbeitung AG