EVG will im DB-Aufsichtsrat gegen Schenker-Deal stimmen
Archivmeldung vom 30.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Eisenbahnergewerkschaft EVG lehnt den Verkauf der DB-Logistiksparte Schenker ab und droht damit, in der entscheidenden Aufsichtsratssitzung am Mittwoch gegen den 14-Milliarden-Euro-Deal zu stimmen.
"Politik und Bahnvorstand wollen das Verscherbeln von Tafelsilber als
Strategie verkaufen", sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der
"Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). "Zukunftsfähige
Geschäftspolitik sieht aber anders aus." Der Deal schade dem
Wirtschaftsstandort Deutschland. "Damit gehen Wertschöpfung und
Arbeitsplätze verloren", so Burkert.
Die mächtige EVG führt noch
einen zweiten Grund für ihren Widerstand an: Es gebe keine rechtssichere
Garantie dafür, dass die Verkaufserlöse auch tatsächlich wie
ursprünglich vorgesehen für die Entschuldung bei der Deutschen Bahn
eingesetzt würden, warnte sie. Das sei aber notwendig, um die
finanziellen Handlungsspielräume des Konzerns nicht weiter zu
gefährden.'¯Nur so könne das Unternehmen in Zukunft Eigenmittel auch für
Fahrzeuge und vor allem für die betriebliche Qualität einsetzen.
Stattdessen
fürchtet die Gewerkschaft, dass das Geld für Investitionen in das
Schienennetz genutzt werden soll, für die allerdings der Bund
verantwortlich ist. "Die Deutsche Bahn darf nicht länger als Melkkuh für
eine verfehlte Haushaltspolitik des Bundes missbraucht werden", warnte
Burkert. Die EVG allein kann den Deal nicht blockieren. Allerdings
könnten sich weitere Kritiker anschließen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur