Henkel bleibt auf Zukaufkurs: Kein Online-Portal für Privatkunden
Archivmeldung vom 08.07.2017
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Freigeschaltet durch André OttErstmals hat der Chemiekonzern Henkel eine wahrscheinliche Obergrenze für weitere Zukäufe genannt. Es sei "eher nicht" denkbar, dass der Konzern mehr als die Hälfte des eigenen Börsenwertes für einen einzelnen Zukauf ausgebe, so wie Bayer. Das sagte Vorstandschef Hans Van Bylen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Beim aktuellen Börsenwert von 48,4 Milliarden Euro wären somit Zukäufe von maximal 24 Milliarden Euro denkbar. Van Bylen betont, dass Henkel weiter nach Kaufobjekten sucht: "Akquisitionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Wachstumsstrategie." Er stellt aber auch klar: "Größe allein ist kein Selbstzweck. Für uns ist Geschwindigkeit wichtiger als Größe."
Obwohl der Markenartikler (Persil, Somat) den digital erwirtschafteten Umsatzanteil von zehn Prozent auf mindestens 20 Prozent im Jahr 2020 erhöhen will, wird kein eigenes Verkaufsportal für Privatkunden aufgebaut. Van Bylen: "Im Konsumgütergeschäft setzen wir auf die enge Zusammenarbeit mit dem Handel statt auf eigene Plattformen. Wir kooperieren mit unseren Handelspartnern weltweit sowie mit den bekannten Online-Händlern. Während in Europa der klassische Handel dominiert, verkaufen wir in China die Hälfte unserer Konsumgüter online."
Henkel lehnt ab, sich mit Online-Konzernen wie Amazon oder Alibaba gegen den klassischen Einzelhandel zu verbünden: "Wir wollen mit unseren starken Marken und unserer Kompetenz der bevorzugte Partner für beide sein. Wir beobachten hier auch ein Zusammenwachsen. Die traditionellen Handelsunternehmen bauen ihre eigenen Online-Plattformen aus. Online-Händler wie Amazon eröffnen eigene Läden oder kaufen Handelsunternehmen dazu. Die Kunden können online bestellen, holen sich aber die Ware in einer Filiale ab."
Quelle: Rheinische Post (ots)