Geschäftsführer des VDMA Ost: Ostdeutsche Unternehmen besonders stark von Sanktionen gegen Russland betroffen
Archivmeldung vom 06.08.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Geschäftsführer des ostdeutschen Zweigs des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Reinhard Pätz, sieht ostdeutsche Unternehmen besonders stark durch die Sanktionen gegen Russland in Mitleidenschaft gezogen. "Schließlich sind Russland und die Ukraine auf Grund der Geschichte wichtige Exportmärkte für die neuen Bundesländer", so Pätz gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". So nehme der russische Markt "für so manche Firma aus den neuen Bundesländern einen Exportanteil von 30, 40, 50 Prozent ein".
Pätz berichtet, dass viele russische Unternehmer nicht mehr in Deutschland bestellen würden. Zudem seien die ostdeutschen Firmen selbst verunsichert. Dies betreffe auch bereits angefangene Aufträge mit längeren Lieferzeiten. "Diese Unternehmen fragen sich, ob sie ihre Maschinen dann überhaupt noch abgenommen bekommen und wer für etwaige Ausfälle aufkommt", erklärt Pätz.
Dennoch will Pätz nicht "mit Hiobsbotschaften an die Öffentlichkeit gehen". Er schätzt die momentane Lage zwar "ein bisschen unübersichtlicher als vor zwei, drei Monaten" ein. Man sei aber von einer Situation wie in der Krise der Jahre 2009 und 2010 noch weit entfernt. "Und je schneller sich die Regierungen wieder an den Verhandlungstisch zurück setzen und zu einer politischen Einigung kommen, desto größer sind die Chancen, dass die Unternehmen mit einer kleinen "Delle" davon kommen", sagt Pätz.
Quelle: neues deutschland (ots)