Studie: Vermögende Rentner vertrauen auf Bankprodukte Relativ großes Interesse an festverzinslichen Anlagen und Aktienfonds
Archivmeldung vom 06.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRentner mit einem monatlichen Nettoeinkommen über 2.000 Euro interessieren sich stärker für Bankprodukte und verfügen über einen weitaus größeren Informationsstand als die bundesdeutsche Gesamtbevölkerung.
Dies geht aus einer Studie des E-Finance Lab,
einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Goethe-Universität
Frankfurt und der Technischen Universität Darmstadt, hervor. Laut der
Studie, in deren Rahmen über 20.000 in Deutschland lebende Personen
ab 14 Jahren befragt wurden, nutzen die so genannten "Woopies"
(Well-off older people) vor allem Sparverträge (43 Prozent) und
Festgeldanlagen (30 Prozent), um ihr relativ hohes monatliches
Nettoeinkommen gewinnbringend anzulegen. In der Gesamtbevölkerung
haben 40 Prozent einen Sparvertrag, lediglich 18% legen ihr
verfügbares Einkommen in Form von Festgeld an. Auch bei der
Geldanlage in Sparbriefen liegen die "Woopies" mit 20 Prozent relativ
deutlich über der bundesdeutschen Gesamtbevölkerung (15 Prozent). Bei
festverzinslichen Wertpapiere ist die Differenz noch größer: 15
Prozent der vermögenden Rentner sind dort investiert - gegenüber
gerade einmal sechs Prozent der Gesamtbevölkerung.
Im Gegensatz zu der verstärkten Nachfrage bei der Geldanlage
zeigen sich die "Woopies" bei Krediten deutlich weniger interessiert.
85 Prozent der befragten Rentner haben derzeit keinen Kredit in
Anspruch genommen. Auch die Kreditkarte wird deutlich seltener als
Zahlungsmittel eingesetzt: 27 Prozent gaben an, die Kreditkarte nur
für besondere Anlässe zu benutzen. In der Gesamtbevölkerung hingegen
machen nur 19 Prozent die Kreditkartennutzung abhängig von der
Bedeutsamkeit des jeweiligen Anlasses. Jeweils 9 Prozent beider
Vergleichsgruppen geben an, ihre Kreditkarte für möglichst viele
Einkäufe nutzen zu wollen.
Insgesamt sind die vermögenden Rentner gegenüber der
Gesamtbevölkerung deutlich stärker an der Produktpalette der Banken
interessiert. 36 Prozent der "Woopies" sind offen für sämtliche
Bankangebote. Demgegenüber zeigen sich lediglich 29 Prozent der
Gesamtbevölkerung interessiert an den Angeboten der Banken.
Das E-Finance Lab wird von der Universität Frankfurt am Main und
der Technischen Universität Darmstadt gemeinsam mit Accenture,
BearingPoint, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Postbank,
FinanzIT, IBM, Microsoft, Siemens, T Systems, DAB bank und
IS.Teledata AG getragen. Ziel des interdisziplinären
Forschungsprojektes ist es, die Industrialisierung in der Finanzwelt
zu fördern. Unter Leitung der Frankfurter Wirtschaftsprofessoren
Peter Gomber, Wolfgang König, Bernd Skiera und Mark Wahrenburg sowie
des Darmstädter Informatik-Professors Ralf Steinmetz identifizieren
über 30 Forscher Verbesserungspotenziale bei den traditionellen
Wertschöpfungsketten der Finanzbranche sowie den Finanzprozessen von
Unternehmen verschiedenster Branchen. Dabei entwickeln und erproben
sie auch Verfahren zur Gestaltung neuartiger Finanzprodukte. Der
Begriff E Finance verdeutlicht, dass Innovationen in der
Finanzbranche über einen verstärkten Einsatz netzbasierter
Informations- und Kommunikationssysteme möglich sind.
Quelle: Pressemitteilung E-Finance Lab