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Deutsche Bahn will Planungsbeschleunigung auch bei Straßen-Neubau

Archivmeldung vom 20.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Konzernzentrale der Deutschen Bahn AG am Potsdamer Platz in Berlin. Bild: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
Konzernzentrale der Deutschen Bahn AG am Potsdamer Platz in Berlin. Bild: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Die DB-Güterverkehrschefin Sigrid Nikutta hat sich für die Planungsbeschleunigung beim Neubau von Straßen ausgesprochen. "Wir müssen in allen Planungsverfahren unserer Infrastruktur schneller werden. Das betrifft die Straße genauso wie die Schiene", sagte sie den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.

Damit stellt sich Nikutta hinter Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der bei der Planung von Straßen mehr Tempo machen will und deswegen mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Streit geraten ist. "Wir sollten in Deutschland dazu kommen, schneller das umzusetzen, was wir benötigen", sagte die DB-Cargo-Chefin und führte ein Beispiel aus der Praxis an. Auf einem ehemaligen Rangierbahnhof in Hamm entwickle die Bahn derzeit ein großes Gelände für den Güterverkehr.

"Dort gibt es einen Kanal und Schienen. Wir brauchen dort auch eine Zubringerstraße, damit die Lkw die Container hinbringen und auf die Schiene laden können. Warum sollte man den Bau denn hier verzögern wollen?", fragte Nikutta. Die Ziele der Bundesregierung für den Schienengüterverkehr hält Nikutta für erreichbar. Das Ampel-Bündnis hat in seinem Koalitionsvertrag festgehalten, den Anteil des Schienengüterverkehrs am sogenannten Modal Split (der Verteilung des Transportaufkommens im Verkehr) bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern. "Derzeit liegen wir bei rund 19 Prozent. Wir spüren die Nachfrage nach Transporten auf der Schiene - und die steigt auch weiter", sagte Nikutta. Das Ziel werde aber nicht von allein erreicht: "Es wird wesentlich davon abhängen, dass wir zu einer Vollkostenbetrachtung kommen. Das ökologisch sinnvollste Verkehrsmittel sollte auch das ökonomisch sinnvollste sein." Die Bundesregierung habe bereits die richtigen Weichen gestellt. So hob Nikutta hervor, dass der Bundestag rund 165 Millionen Euro für den hochdefizitären Einzelwagenverkehr freigegeben habe.

"Es ist ein erster Baustein zur Sicherung des Einzelwagenverkehrs in Deutschland", sagte die Vorständin. Der Einzelwagenverkehr sei "essenziell für das Erreichen der Klimaschutzziele", betonte die Managerin. "So ersetzen wir täglich 40.000 Lkw-Fahrten und sparen zwei Millionen Tonnen CO2 jährlich, und hier geht noch viel mehr."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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