Maul- und Klauenseuche: Tierschutzbund fordert schnelle Reaktion
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, hat eine schnelle Reaktion auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche sowie ein präventives Verbot lebender Tiere bei der Grünen Woche gefordert. "Da die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche verheerende Folgen haben wird, muss der Übertragungsweg rasch nachvollzogen werden", sagte Schröder dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Der Einsatz von Impfstoffen muss so vorbereitet werden, dass keine Zeit verloren wird."
Die
hochinfektiöse Erkrankung habe schon jetzt enormes Tierleid verursacht.
Nun seien insbesondere die Halter der gefährdeten Tierarten gefordert,
um Biosicherheitsmaßnahmen strengstens einzuhalten und bei
Krankheitsanzeichen sofort zu reagieren, sagte Schröder. Er appellierte
zudem an Bürger, dazu beizutragen, dass sich die Tierseuche nicht weiter
verbreite - etwa durch Abstände zu Weiden.
Angesichts der
anstehenden Verbrauchermesse "Grüne Woche" in Berlin appellierte
Schröder, gänzlich auf lebende Tiere in den Messehallen zu verzichten.
"Gerade vor der diese Woche beginnenden Grünen Woche wären die
Messeverantwortlichen gut beraten, jedwede Lebendtierhaltung in den
Messehallen zu untersagen, um auch damit einen präventiven Beitrag zu
Eindämmung der Seuche zu leisten", sagte er.
Schröder kritisierte
zudem die Zustände in der Massentierhaltung. "Auch wenn derzeit nur
kleine Bestände betroffen zu sein scheinen, bleibt: Die immer noch
zunehmende Intensivtierhaltung mit immer höheren Beständen auf engem
Raum potenziert das Risiko, dass hohe Tierzahlen betroffen sind und wir
hohe Berge von gekeulten Tieren erleben", sagte Schröder. Diese Seuche
mahne die Politik erneut, die Transformation der tierhaltenden
Landwirtschaft unter anderem hin zu kleineren Tierbeständen als
Priorität präventiv anzugehen.
Der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert nach dem Ausbruch der Maul-
und Klauenseuche in Brandenburg Bund und Länder auf, alles
daranzusetzen, das Seuchengeschehen schnellstmöglich zu bekämpfen.
Rukwied sagte der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe): "Obwohl das
Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche
Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen
werden."
Rukwied ergänzte: "Jetzt zählen Schnelligkeit und
Entschlossenheit. Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch
einzudämmen." Dafür müssten Bund und Länder gemeinsam mit der Wirtschaft
eng zusammenarbeiten. Notwendig seien auch Lösungen, "die die
Tierhalter entlasten. Die tierhaltenden Betriebe sind zudem gefordert,
ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und nochmals zu verstärken",
sagte Rukwied.
Quelle: dts Nachrichtenagentur