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DZ-Bank: Debatte um Bankenregulierung ist "Wirtschaftskrieg"

Archivmeldung vom 06.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Chef der genossenschaftlichen DZ-Bank, Wolfgang Kirsch, sieht in der Debatte um die Bankenregulierung einen "versteckten Wirtschaftskrieg". Das sagte er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Hintergrund der Äußerung ist, dass die Amerikaner jüngst angekündigt haben, die internationalen Eigenkapitalregeln (genannt "Basel III") nicht wie vereinbart zum Jahreswechsel einführen zu wollen. "Die Amerikaner handeln sehr pragmatisch, manche würden sagen, egoistisch - während wir Europäer einem theoretischen Idealbild nacheifern", so Kirsch. Der US-Präsident wolle in erster Linie die Wirtschaftsentwicklung stützen. Denn höhere Kapitalquoten verteuern Kredite für Unternehmen und können so den Aufschwung bremsen. "Ich würde eine Wette eingehen, dass die Amerikaner Basel III gar nicht einführen", sagt Kirsch.

Der Banker warnte zudem vor Überregulierung: Die Aufsicht übersehe wahrscheinlich selbst die "Konsequenzen dieses regulatorischen Tsunamis noch nicht". Für seine eigene Bank bestätigte er die Gewinnprognose von mehr als einer Milliarde Euro im laufenden Jahr. Allerdings könnte es dennoch bei den Genossenschaftsbanken zu Sparmaßnahmen kommen: "Unsere Finanzgruppe wird sicherlich auch Filialen schließen, da unsere Kunden ihre Bankgeschäfte immer mehr auch über das Internet und das Handy erledigen", sagte Kirsch. "Andererseits werden wir auch Filialen eröffnen - beispielsweise in Städten, wo wir noch unterrepräsentiert sind." Konkrete Angaben zu Mitarbeiterabbau und Filialschließungen wollte er jedoch nicht machen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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